Erneut verschlägt es uns heute nach Sachsen, wo Hebamme Romina Krauße in Kürze ihre eigene Praxis eröffnen wird. Romina wird uns Tipps geben, wie ihr große Geschwisterkinder auf die Geburt eures Babys vorbereiten könnt.

Hebamme in Elternzeit … Heilpraktikerin in Ausbildung

Die junge Hebamme und zweifache Jungsmama Romina Krauße lebt mit ihrer Familie in Brand-Erbisdorf, wo sie – wenn nicht gerade in Elternzeit – freiberuflich als Geburtsbegleiterin tätig ist.

2017 hat Romina zusätzlich eine Ausbildung zur Heilpraktikerin begonnen, damit sie künftig eine noch umfassendere Beratung und Betreuung für werdende Familien anbieten kann.

Im März 2019 ist die Eröffnung ihrer eigenen Hebammenpraxis in Großwaltersdorf geplant. Neben der klassischen Vor- und Nachsorge, wird sie verschiedene Kurse, Stoffwindel- und Trageberatung sowie Massagen anbieten.

Da Romina aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, wenn der große Bruder ein kleines Geschwisterchen bekommt, möchte ich von ihr wissen, was sie als Hebamme und Mama zur Vorbereitung auf diese neue Familienkonstellation rät.

Eine werdende Mama möchte von dir wissen, wie sie das große Geschwisterkind am besten auf die bevorstehende Geburt ihres zweiten Babys vorbereiten kann. Welche Tipps möchtest du ihr mit auf den Weg geben?

Als zweifach Mama habe ich mich mit dem Geschwisterthema auch sehr beschäftigt. Ich rate immer die Kinder je nach Alter spielerisch vorzubereiten, indem sie Bilder anschauen vom großen Geschwisterkind als Baby. Auch ein Fotoshooting mit Babybauch bietet sich an, es kann beim  Bemalen des Bauches helfen, selbst die Herztöne hören, das Baby fühlen, den Bauch einölen, Babysachen einräumen, ein Geschenk kaufen was es seinem Geschwisterchen schenken will. Schön ist aber auch ein Geschenk fürs große Kind zur Geburt. Auch den Besuchern empfehle ich eine kleine Aufmerksamkeit für das große Geschwisterkind mitzubringen. Als Eltern sollte man versuchen nie Sätze zu sagen wie „Mama bekommt ein Baby“ oder „Bald bist du der Große und musst auf das Baby aufpassen“. Das schürt Eifersucht und tut den Großen weh.  Auch ein Geschwisterkurs kann eine tolle Vorbereitung sein. Für die Zeit nach der Geburt sollte man sich ein gutes Netzwerk organisieren, damit das große Kind sich nicht einschränken muss und z.B. trotzdem zum Sport gehen kann, indem Oma ihn dahin fährt. Generell sollte Mama versuchen auch Zeit allein mit dem Erstgeborenen zu haben und auf alle Bedürfnisse versuchen einzugehen. Dafür ist Hilfe nötig von Freunden und Familie.

Was hat dich eigentlich dazu bewegt, dich zur Hebamme ausbilden zu lassen?

Hebamme wollte ich werden, da ich immer einen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Job wollte. Ich wollte eigenverantwortlich mit Familien und Kindern arbeiten. Das Leben als Hebamme ist voller Adrenalin und Glückshormonen und gibt trotz der Anstrengungen so viel zurück. Jede Geburt und jede Familie ist anders und besonders und das hat mich überzeugt Hebamme zu werden.

Was würdest du sagen, welche besonderen Fähigkeiten bringen Hebammen abseits vom medizinischen Wissen mit?

Hebammen sind wahre Organisationstalente, voller Empathie und Selbstbewusstsein. Wir unterstützen Frauen in der aufregendsten und wertvollsten Zeit ihres Lebens, dafür braucht man Mitgefühl, Kraft, Liebe und Urvertrauen, aber natürlich auch Ehrgeiz sich immer weiterzubilden und Offenheit sowie Toleranz, um die Familien bestmöglichst zu betreuen, egal wie die aussehen, woher sie kommen oder wie sie leben.

Magst du uns von einem Erlebnis aus deiner Arbeit als Hebamme erzählen, das dich besonders bewegt hat?

Immer in Erinnerung wird mir die Geburt meiner Freundin bleiben. Ich habe sie in der Schwangerschaft, unter der Geburt und danach im Wochenbett begleitet. Es war so emotional und bedeutend für mich, dabei zu sein, als ihr erstes Kind das Licht der Welt erblickt hat. Diese Zeit war so intensiv, dass ich gern jeder Frau so eine Betreuung ermöglichen würde. Aber aufgrund meiner eigenen Familie und der hohen Versicherungskosten, arbeite ich nach der Elternzeit auch erstmal noch ohne Geburtshilfe

Was müsste passieren, damit sich wieder mehr Frauen für eine Hebammen-Ausbildung entscheiden?

Hebammenhilfe müsste besser vergütet werden, dass sowohl außerklinische und klinische Geburtshilfe wieder lukrativ wird. Und der Personalschlüssel in den Kliniken muss verbessert werden, damit mehr Zeit zur Betreuung der Frauen, aber auch der Schüler bleibt. Auch sollte der Anteil an außerklinischen Praktikas größer sein, damit mehr Schüler sich trauen, sich selbstständig zu machen.

Hebamme Romina Krauße aus Sachsen_Vorbereitung von Geschwistern auf die Geburt (2)

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