Haustiere in der Schwangerschaft, Antibiotika während der Geburt, Angst vor einem Schreibaby, Rohkost und Körperpflege in der Stillzeit: Hebamme Jenny Kossert beantwortet 5 Fragen rund um Schwangerschaft und Stillzeit.
Haustiere während Schwangerschaft und danach. Was muss ich beachten?
Grundsätzlich spricht nichts gegen das Halten von Haustieren während Schwangerschaft und Stillzeit. Jedoch solltest du folgende Punkte beachten:
- Lass dich zu Beginn der Schwangerschaft auf eine Toxoplasmose-Immunität testen! Viele Schwangere haben sich im Laufe ihres Lebens bereits mit dem Parasit Toxoplasma gondii angesteckt und können nun Antikörper aufweisen. Das ist gut, denn eine Übertragung auf das Ungeborene kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Liegt keine Immunität vor, solltest du das Reinigen des Katzenklos während der Schwangerschaft jemand anderem überlagen. Die Übertragung, die neben rohem Fleisch und Erde vor allem auf Katzenkot zurückführen ist, kann somit weitestgehend verhindert werden.
- Vorsicht, auch Tiere verspüren Eifersucht! Vor allem bei Katzen ist bekannt, dass sie schon einmal eifersüchtig auf einen Neuzugang im eigenen Terrain sein können. Lass daher Baby und Katze niemals unbeaufsichtigt. Auch sollte deine Katze keinen Zugang zum Kinderzimmer haben.
B-Streptokokken und Antibiotika, was muss ich dazu wissen?
Gegen Ende der Schwangerschaft wird dir auf Eigenleistung ein Abstrich angeboten (ca. 20 Euro), der testet, ob sich Streptokokken (Bakterien) auf deiner Darmflora angesiedelt haben. Bei einem Drittel aller Frauen ist dies laut Statistik der Fall. B-Streptokokken können während der Geburt auf das Baby übergehen und schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Die Gefahr ist bei Frühgeburten höher als bei reifen Kindern.
Werden Streptokokken nachgewiesen, kommt während der Geburt meist Antibiotika zum Einsatz. Damit wird das Baby vor Infektionen geschützt. Manche Kliniken verabreichen Antibiotika bei Frühgeburten auch profilaktisch.
Was kann ich tun, um kein Schreibaby zu bekommen?
Leider hast du vorab kaum Einfluss darauf, ob dein Baby viel oder wenig weinen wird. Jedes Neugeborene kommt mit seinem eigenen Charakter zu Welt, was ja auch gut so ist. Was du dennoch tun kannst, um für einen entspannten Start ins Leben zu sorgen:
- Vermeide allzu viel Stress während der Schwangerschaft!
- Achte auf eine gesunde Lebensweise (kein Alkohol, keine Zigaretten)!
- Weint dein Baby nach der Geburt besonders viel, empfehle ich dir einen Besuch beim Osteopathen. Manchmal sind Blockaden verantwortlich für das Unwohlsein deines Neugeborenen.
- Leg dir einen guten Pucksack, oftmals bewirkt dieser Wunder, denn die Enge durch das Pucken schenkt Geborgenheit, indem sie an den Mutterleib erinnert.
- Trage dein Baby wenn immer möglich! Tragen ist Liebe und der Körperkontakt tut deinem Baby gut.
Was muss ich zur Ernährung während der Stillzeit wissen?
In der Stillzeit gibt es kaum etwas zu beachten. Doch diese zwei Tipps möchte ich dir mit auf den Weg geben:
- Sei ein wenig vorsichtig bei rohen Lebensmitteln, nicht weil sie roh sind, sondern weil von ihnen oftmals ein erhöhtes Infektionsrisiko ausgeht.
- Ernähre dich gut und ausgeglichen, das stärkt dich und tut damit auch deinem Baby gut.
Was muss ich zur Körperpflege in der Stillzeit wissen?
Auch was die Körperpflege in der Stillzeit angeht, gibt es nicht allzu viel zu berücksichtigen. Darauf würde ich achten:
- Verzichte auf Parfüme: dein Baby riecht am liebsten Mama pur. Außerdem wird durch Parfüm die empfindliche Nase zu sehr gereizt.
- Achte bei deinen Kosmetika auf gute Naturprodukte, die keine schädlichen Inhaltsstoffe beinhalten!
- Spare beim Duschen und Eincremen mit Lotions die Brustwarzen aus, damit dein Säugling nicht Cremereste beim Trinken aufnimmt.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um die Zusammenfassung der Inhalte, die Hebamme Jenny Kossert in ihrem Youtube-Video vom 13.09.2018, behandelt.