Kannst du dich an den Geschmack von Steinen erinnern? Ich schon, sehr gut sogar. Babys lernen die Natur mit allen Sinnen kennen; sie sehen, tasten, schmecken und lernen dadurch die Welt zu begreifen.
Babys erster Besuch auf dem Spielplatz und die Angst vor Sand, Steinchen und Co.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Besuch auf dem Spielplatz?
Diese Frage lässt sich sicherlich nicht pauschal beantworten. Jedes Baby ist anders und jede Mama auch.
Da gibt es Eltern, die von Anfang an den Bezug zur Natur suchen, die täglich mit ihrem Baby an der frischen Luft sind, es nach Blättern und Tieren greifen lassen und sich selbst an regnerischen Tagen nicht von einem ausgiebigen Spaziergang abhalten lassen. Solch naturverbundene Eltern werden höchstwahrscheinlich mit ihrem ersten Spielplatz-Besuch nicht warten, bis Baby seine orale Phase hinter sich gelassen hat und den Spielplatz erkundschaftet, ohne sich Steine, Sand, Gras u.Ä. in den Mund zu stecken.
Und dann gibt es Eltern, die auf mehr Vorsicht bedacht sind und verschmutzte Sandkästen genauso scheuen, wie die Gefahr, Baby könnte ein Steinchen verschlucken. Junge Familien also, die Sicherheit und Hygiene an erste Stelle setzen, werden sich womöglich etwas länger Zeit lassen bis zum ersten Spielplatz-Besuch.
Dann spielt sicherlich noch eine Rolle, ob bereits ein Geschwisterkind in der Familie ist. Erstens – so hört und sieht man – sind Eltern beim zweiten oder gar dritten Kind wesentlich entspannter und weniger ängstlich. Zweitens dürfte es schwer sein, Baby zu erklären, warum der große Bruder oder die große Schwester in den Sandkasten darf, es selbst das Spielvergnügen nur vom Kinderwagen aus beobachten kann.
Unsere Erfahrung: wenn Mama und Baby Zuhause die Decke auf den Kopf fällt, dann ist der Zeitpunkt gekommen
Miguel durfte zum ersten Mal mit gut 10 Monaten auf den Spielplatz. Zu diesem Zeitpunkt konnte er bereits sicher sitzen, krabbeln und sich problemlos an Couch, Tisch und Co. entlanghangeln.
Wenn Babys Entwicklung erst einmal soweit fortgeschritten ist, dass liegen OUT, robben, krabbeln, sitzen und stehen IN ist, wird ab und an ein Tapetenwechsel nötig. Die Couch wird schließlich schon zum x-ten Mal abgelaufen, Türen versperren den Weg zu neuen Abenteuern und andere Babys werden schön langsam interessanter.
Und was gibt es da Schöneres als einen hübsch angelegten Spielplatz? Schnell also die Wickeltasche gepackt und auf gings zum Spielplatz. Zunächst denkt man wohl an den Sandkasten als geeigneten Ort fürs Baby. Auch wir standen vor einem im Schatten gelegenen Sandkasten. Allerdings blieb es hier bei einem kurzen Vergnügen. Miguel fand keinen Gefallen am Sand und uns stieg sogleich ein unangenehmer Geruch in die Nase. Ohne Umzäunung lässt es sich leider nicht vermeiden, dass Katzen und Hunden den Sandkasten aufsuchen.
Kurzum, wir sind umgesiedelt und zwar auf steiniges Terrain. Viele kleine weiße Steinchen, Holzkonstruktionen und angenehme Schattenplätze. Seit fast zwei Monaten besuchen wir nun regelmäßig denselben Spielplatz, und halten uns meist auf demselben Fleck auf. Steine hat Miguelito eigentlich immer im Mund. Denn nach zahlreichen Versuchen, ihm die Steine wieder herauszuholen, mussten wir uns geschlagen geben. Stein muss in den Mund, ob wir wollen oder nicht. Und dann denken wir einfach daran, dass wir selbst nicht wüssten, wie Steine schmecken, hätten wir sie nicht selbst im Mund gehabt.
Spielplatz ist nicht gleich Spielplatz: Spaß fürs Baby und Entspannung für die Eltern
Wir mussten schnell feststellen, dass Spielplatz nicht gleich Spielplatz ist. In unserem Dorf gibt es gerade einmal EINEN wirklich schönen Spielplatz, der auch für Babys geeignet ist. Und dabei nehmen Spielplätze in den Bauplänen von Gemeinden für gewöhnlich eine wichtige Rolle ein.
Um auf einen schönen Spielplatz zu gelangen, nimmt man deshalb schon mal etwas längere Wege in Kauf. Sieht man dann Babys strahlende Augen, weiß man, dass sich die Fahrt gelohnt hat.
Der optimale Spielplatz für Eltern und Baby? Wir haben ihn gestern entdeckt. Unweit von unserem Zuhause wurde ein fantastischer Spielplatz, angrenzend an ein hübsches Cafe mit Bergblick errichtet. Babyschaukel, Sandkasten, Holzgeräte, eine holzerne Burg, Wasserquellen usw.
Und während Baby den Spielplatz erkundschaftet, Kontakt zu anderen Babys aufnimmt, gönnen sich Mama und Papa einen leckeren Cappucchino sowie hausgemachte Kuchen auf einer der gemütlichen Holzbänke und genießen die Aussicht. Natürlich immer in Babys Reichweite.
Der richtige Spielplatz kann also durchaus zum Vergnügen für die ganze Familie werden, solange er gut durchdacht ist, für alle Altersstufen Unterhaltung bietet und Mama und Papa ein paar Minuten zum durchatmen verschafft.
Kinder müssen mindestens einmal pro Tag an die frische Luft, besser einmal vormittags (z.B. zu Fuss einkaufen gehen) und einmal nachmittags (zum Beispiel an der Schifflände dem Schiff winken gehen oder eben auf den Spielplatz.
Betreffen der oralen Phase mag der folgende Spruch meiner Urgrossmutter weiterhelfen: „Ein bisschen Dreck scheuert den Magen.“
Danke für deine Worte! Ob der Schmutz den Magen reinigt, naja, das stellen wir mal in Frage. Aber zumindest muss man nicht übervorsichtig sein, das ist meine bescheidene Meinung 😉