Slow Fashion, darum ging es bereits in meinem letzten Beitrag. Neben Mama Ocllo gibt es immer mehr nachhaltige Unternehmen, die Fast Fashion den Rücken kehren. Darunter das junge Start-up FAIR COUTURE, das sich auf fair produzierte Modeaccessoires, wie nachhaltige Taschen, spezialisiert hat.

Slow Fashion | Mode, bei der die Uhr langsamer tickt

Aus einer Inspiration heraus entsteht ein Entwurf und daraus schaffen talentierte Hände (nicht Maschinen!) in aufwendiger Detailarbeit, die häufig mehrere Wochen Zeit in Anspruch nimmt, ein kleines Meisterwerk.

Slow Fashion meint nachhaltige Mode und Accessoires, die in einem anderen Rhythmus entstehen. Nicht der günstigste Preis entscheidet über die Materialien, sondern die Qualität der Stoffe und Applikationen. Es wird nach Bio- und Fair Trade-Zertifikaten gefragt, die Materialien werden befühlt und begutachtet. Der Preis ist wichtig, aber nicht er allein bestimmt letztlich, woraus das Produkt gefertigt wird.

Die sorgfältig ausgewählten Materialien werden vertrauensvoll in die Hände von Menschen gelegt, die ohne Zwang und zu einem anständigen Lohn Produkte entstehen lassen, die in sich einzigartig sind. Ja, genau das verstehe ich unter Slow Fashion. Dass sich unter diesen Trend auch Unternehmen zu reihen versuchen, die Slow Fashion lediglich als Deckmantel nutzen, ist leider Realität.

Jedoch lässt sich der bewusste Konsument nicht so leicht hinters Licht führen.

Transparenz schafft Vertrauen

Der bewusste Konsument fragt nach, wenn er Zweifel an der Herkunft und/oder den nachhaltigen Herstellungsbedingungen von Produkten hat. Spielt ein Unternehmen von Anfang an mit offenen Karten, erübrigt sich ein hartnäckiges Nachfragen zumeist. Doch wer lässt sich schon gerne in die Karten schauen?

Nun ja, Unternehmen, die grundsätzlich nichts zu verbergen haben, werden durch ihre Offenheit auch nicht das Gefühl haben, dass ihnen jemand in die Karten schaut. Im Gegenteil, authentische Unternehmen, für die Fairness und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, zeigen gerne, welche Abläufe und Menschen sich hinter ihren Produkten verbergen.

Starke Produkte von starken Produzenten

Bei Slow Fashion denke ich neben nachhaltigen Herstellungsbedingungen aber auch an starke Produkte, denen aufgrund ihrer Qualität und der aufwendigen Fertigung ein langes Leben prognostiziert werden kann.

Und starke Produkte brauchen, meines Erachtens, starke Produzenten. Mit starken Produzenten meine ich erfahrene Näher und Näherinnen, die regelmäßig geschult werden und die ihr Know How in einem angenehmen Arbeitsumfeld bestmöglich einsetzen können. Starke Produzenten sind aber auch Menschen, die um den Wert des Produktes wissen, dem durch ihre eigenen Hände Leben eingehaucht wird.

Von unseren Strickerinnen in Puno, einer der ärmsten Regionen Perus, habe ich bereits des Öfteren berichtet. Die Frauen werden für jedes neue Produkt eigens geschult, sie lernen selbst Strickmuster zu entwickelt, sie lernen aber auch wirtschaftlich zu denken und nicht zuletzt, sich privat und beruflich zu behaupten. Wir lieben diesen Ansatz der feministischen Non-Profit-Organisation, mit der wir schon so lange kooperieren.

Für unsere Einkaufspreise bedeutet dies zwar, dass es zur rechten Zeit zu Preissteigerungen kommt, schließlich wird den Frauen beigebracht, richtig zu verhandeln, aber wir zahlen diese Preise gerne, denn wir wissen, dass nur so der Weg in die ökonomische Unabhängigkeit der Frauen geschaffen werden kann.

Ähnlich schöne Projekte findet ihr bei FAIR COUTURE.

FAIR COUTURE | Fashion built on Partnership

Fashion built on Partnership ist der Slogan des jungen Start-up FAIR COUTURE aus München, das sich auf wunderschöne Modeaccessoires, wie nachhaltige Taschen aus fairem Handel spezialisiert hat.

Im gleichnamigen Onlineshop findet ihr einzigartige Taschen und Accessoires aus aktuell 5 verschiedenen Ländern: Äthiopien, Guatemala, Kolumbien, Mexiko und Peru.

Zwei der aktuell 6 Projekte möchte ich euch im Folgenden kurz vorstellen.

Mano Zapotecas | Nachhaltige Taschen aus Mexiko

Ein schönes Beispiel sind die farbenfrohen Taschen des Designer Labels Manos Zapotecas, das von einem 5-köpfigen Frauenteam aus Kalifornien geleitet wird und aktuell mehr als 50 mexikanische Weber- und vor allem Weberinnen beschäftigt.

Auch hier steht nicht die bloße Arbeitskraft der Weberinnen, sondern vielmehr deren Person im Vordergrund. Denn mit der Produktion der farbenfrohen, nachhaltigen Taschen, deren Materialien von Hand gefärbt und verarbeitet werden, wird den Frauen nicht nur eine wertvolle Ausbildung sondern auch ein dauerhaftes überdurchschnittliches Einkommen geboten.

Unter jedem Produkt im Onlineshop findet ihr Informationen zu den Herstellungsbedingungen. Zwei Videos erzählen die Geschichte zum Projekt: Nachhaltige Taschen und die Geschichte dahinter.

Mercado Global | Fair produzierte Damenaccessoires aus Guatemala

Ein weiteres Beispiel ist das sympathische Designer Label Mercado Global aus Brooklyn, New York, das in Guatemala hübsche Taschen und Accessoires unter fairen Bedingungen produzieren lässt.

Dieses schöne Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, indigenen Frauen aus Guatemala den Weg aus der Armut zu ebnen. Aktuell beschäftigt Mercado Global ca. 400 indigene Weberinnen. Die Frauen werden neben ihrem Handwerk auch dahingehend geschult, dass sie ihr erworbenes Wissen an Gleichgesinnte ihres Heimatdorfes weitergeben können, um auch dort langfristig Perspektiven zu schaffen.

Wie bei unserem Frauenprojekt geht es hier also darum, das Selbstvertrauen der Frauen zu stärken, mit dem Ziel, dass sie sich selbstständig auf dem Markt behaupten können. Verbessern sie die Qualität ihrer Produkte, können sie einen höheren Preis dafür erzielen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf das Selbstbewusstsein aus, sondern bessert auch die Familienkasse auf, was nicht zuletzt der Ausbildung ihrer Kinder zu Gute kommt. Die Idee hinter Mercado Global wird ebenfalls in Form zweier Videos veranschaulicht: Unikate aus den Händen indigener Künstlerinnen.

Der Mensch hinter FAIR COUTURE

2016-08-19-Nachhaltige-Taschen-Slow-Fashion-am-Beispiel-FAIR-COUTURE-6-2-300x300Hinter den Produkten, die ihr bei FAIR COUTURE findet, stehen also nachhaltige Projekte, die jedes für sich etwas Positives auf unserem Planeten bewirken wollen. Nun bleibt natürlich noch die Frage, wer sich hinter FAIR COUTURE verbirgt, schließlich ist der nachhaltigste Onlineshop nicht glaubwürdig, wenn dahinter ein millionenschwerer Konzern steht, der für gewöhnlich ganz andere Ansätze verfolgt.

Nein, FAIR COUTURE wurde von keinem Konzern, sondern von einem jungen engagierten Mann gegründet, den große Visionen antreiben: Benjamin Bracher. Er stammt aus einer Familie, die schon in den 70er Jahren für längere Zeit in der Entwicklungshilfe tätig war, u.a. in Bolivien und Guatemala. So kam Benjamin schon früh in Kontakt mit anderen Ländern und Kulturen und lernte diese auch aus einer ganz andere Perspektive kennen.

Heute steht für ihn fest: Entwicklungsprojekte, die einzig und allein auf Sach- oder Geldspenden beruhen, helfen sozial schwachen Ländern und Menschen langfristig nicht. Vielmehr ist es die partnerschaftliche Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Sektor, die starke Individuen hervorbringt und damit dem Land selbst und seinen Bewohnern zum Aufschwung verhelfen kann.

Fashion built on Partnership, welch treffender Slogan für ein Unternehmen, das für Partnerschaft und Transparenz steht, meint ihr nicht? Zum Onlineshop geht´s hier: www.faircouture.com.

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