Abstillen und Durchschlafen – WANN, WIE und WARUM funktioniert das alles einfach nicht so wie bei anderen Babys? Weshalb ich nach viel Kopfzerbrechen einfach entschied, der Natur ihren Lauf zu lassen.

Stillen JA, aber wie lange?

Bereits lange vor Miguelitos Geburt stand für mich eines fest. Ich wollte auf jeden Fall stillen, sollte mir die Natur ausreichend Muttermilch schenken. Muttermilch ist so etwas Wertvolles und es wäre doch schade Baby das Beste, das die Natur für es bereithält, vorzuenthalten.

Allerdings glaubte ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht, dass ich Miguelito mit einem Jahr noch immer stillen würde. Ursprünglich hatte ich lediglich die ersten sechs Lebensmonate dafür vorgesehen. Denn so kannte ich dies aus meiner eigenen Familie.

Nachdem jedoch Miguelito die ersten Monate mit einer leichten Neurodermitis zu kämpfen hatte, wurde mir geraten, so lange wie möglich zu stillen. Und ich muss gestehen, dies kam meinem eigenen Empfinden entgegen. Denn nachdem ich Miguelito ein halbes Jahr gestillt hatte, verspürte ich in keinster Weise das Bedürfnis, dies so schnell zu ändern. Acht weitere Monate folgten, bis Miguel sich von ganz alleine abstillte.

Abstillen bedeutet Loslassen und Trennung

Abstillen bedeutet Loslassen und Trennung. Wer das Glück hatte stillen zu können kennt diese unbeschreibliche Nähe zwischen Mutter und Baby, der so schnell kaum etwas gleichkommt.

Dieses Gefühl der Nähe ist wunderschön. Und bekanntlich neigen wir Menschen dazu, all das, was uns guttut und uns erfüllt für immer festhalten zu wollen. Doch auch beim Stillen kommt früher oder später der Moment, in dem wir loslassen müssen. Gründe dafür gibt es genug. Und jede Mutter muss den richtigen Zeitpunkt dafür ganz alleine finden.

Natürliches Abstillen – unser Weg des sanften Loslassens

Nachdem ich mich von den Stimmen und Meinungen um mich herum abgrenzen konnte, und für mich entschied, der Natur ihren Lauf zu lassen, fanden wir unseren ganz persönlichen Weg des natürlichen Abstillens.

Mit vier Monaten wurde mir empfohlen, die erste Beikost einzuführen, mit sechs Monaten wurde ich immer häufiger gefragt, wie lange ich denn noch vorhätte zu stillen und mit 12 Monaten erntete ich dann nicht nur einmal unverständige Blicke, die mir signalisierten, dass es nun wirklich an der Zeit wäre abzustillen.

Und ich muss gestehen, ich dachte viel darüber nach, wann und wie ich am besten abstillen könnte, ohne damit einen tränenreichen Bruch zu verursachen. Erst nach einem langen Gespräch mit meiner Hebamme begann ich auf meine innere Stimme zu hören. Ich fing an mich und Miguelito nachts – denn die letzten Monate stillte ich nur noch nachts – bewusst zu beobachten, um herauszufinden, was Hunger, was Gewohnheit war.

Auf diesem Weg fand ich schnell heraus, was Miguelito tatsächlich brauchte und wir reduzierten die Stillphasen gemeinsam immer mehr, bis mein kleiner Mann plötzlich von ganz alleine anfing, nach seiner Wasserflasche zu greifen und lernte, ohne mein Zutun wieder in den Schlaf zu finden.

Unser Weg – der auf den natürlichen Lauf der Natur vertraute – führte zu einem Abstillen ohne Tränen und damit zu einem sanften Loslassen.

Ähnliche Erfahrungen machten mir mit dem großen Thema Schlaf. Einschlafen, durchschlafen, Schlafrhythmus. Dazu erfahrt ihr in Kürze mehr.

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