Du möchtest deinem Kind das ABC beibringen, aber du hast keine Ahnung wie das geht? Kein Problem! Du musst dafür keine Lehrerin sein! Alles was du brauchst, ist ein Mürbteig, ABC-Keksausstecher und ein Nudelholz. Denn anstatt büffeln heißt es backen.
Buchstaben lernen mit bunten Alphabet-Keksen ist genau das Richtige, um deinem Kind etwas Neues beizubringen, ohne dass es unbeeindruckt von dannen zieht. Am besten lernen die wilden kleinen Abenteurer nämlich, wenn sie nicht das Gefühl haben, dass sie gerade lernen.
An Spaß und lustige Momente erinnern sich die Minis viel lieber als an muffige Schulstunden. Ein Backabenteuer ist daher ideal, um das ABC zu lernen. Damit sich der Lernerfolg einstellt, solltest du aber ein paar Dinge beachten. Was das ist, erfährst du jetzt.
Wie alt muss mein Kind sein, damit es Buchstaben lernen kann?
Um das Alphabet zu lernen, sollte dein kleiner Wirbelwind im Kindergartenalter sein, alle Laute fehlerfrei aussprechen können und Interesse am Lesen zeigen. Du kannst diese Lernmethode aber auch anwenden, wenn dein Kind bereits zur Schule geht.
Falls dein Kind die Grundschule besucht und mit einer Legasthenie zu kämpfen hat, kannst du diese Methode auch anwenden, um mit ihm die deutsche Rechtschreibung zu üben. In diesem Fall verwendest du die Kekse zum Legen von Worten, anstatt einfach nur die verschiedenen Buchstaben zu lernen.
Backe ich gleich das ganze ABC oder nur einen Buchstaben?
Damit du deinen kleinen Mini nicht überforderst, solltest du auf keinen Fall alle Buchstaben auf einmal backen. Am besten planst du ein bis zwei Sessions für jeden Buchstaben ein.
Hier ein Beispiel: Diesen Freitag bäckst du das A. Nächsten Freitag ist dann das B dran. Damit dein Mini den Buchstaben von letzter Woche nicht vergisst, bäckst du den am Schluss der neuen Session nochmal mit. Das heißt, am B-Tag backt ihr 10 Bs und ein A. Am C-Tag backt ihr 10 Cs, ein B und ein A. Es werden also jede Woche mehr Kekse.
Wenn du nicht willst, dass dein kleiner Sonnenschein so viel Zucker isst, könnt ihr auch ein paar Kekse an die Nachbarn verschenken. Wichtig ist aber, dass nicht alle Kekse verschenkt werden – sonst geht der Belohnungseffekt verloren. Und der ist wichtig fürs Lernen.
Farbpsychologie – welche Farbe sollen die Kekse haben?
Die Kekse dürfen auf keinen Fall öde aussehen. Denn farblose, langweilige Kekse bleiben nicht so gut im Kurz-und Langzeitgedächtnis wie bunte Kekse. Darum sollte nach dem Backen unbedingt ein bunter Zuckerguss auf die Naschereien. Auch bunte Streusel und essbare Glitzerkügelchen sollten nicht fehlen.
Aber Vorsicht, nicht alle Farben eignen sich gleich gut. Denn jede Farbe hat eine besondere psychologische Wirkung. Damit dein kleiner Backweltmeister die verschiedenen Buchstaben langfristig im Gehirn speichert, solltest du also nur bestimmte Farben wählen. Hier kannst du sehen, welche das sind.
Rot
Rot wird als stimulierend und aufregend wahrgenommen. Diese Farbe zieht deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich als andere Farben. Dein Kind wird sich daher deutlich besser an einen Buchstaben erinnern, wenn er rot ist. Aber Achtung, damit diese Wirkung nicht verloren geht, solltest du es nicht übertreiben. Das heißt, färbe nicht das gesamte Alphabet rot. Die Mischung macht’s!
Gelb
Ein helles, reines Gelb zieht ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich. Darum sind zum Beispiel Taxis bzw. die Taxi-Schilder gelb. Weitere Vorteile? Gelb wirkt warm und sorgt für eine fröhliche Stimmung. Zudem erhöht die Farbe die mentale Aktivität deines Kindes. Einziges Manko: Wird gelb im Übermaß benutzt, kann die Farbe verstörend wirken. Darum am besten nur ein paar Buchstaben im Alphabet gelb färben.
Blau
Blau wird mit Intelligenz in Verbindung gebracht. Die Farbe sorgt für Konzentration und regt das Denken an. Auch die Produktivität von deinem Mini wird mit dieser Farbe positiv beeinflusst. Blau hat außerdem eine entspannende und stimulierende Wirkung zugleich – ideale Bedingungen fürs Lernen des Alphabets. Lesen lernen, der nächste Schritt, wird ebenfalls dadurch begünstigt.
Lieblingsfarbe
Wenn dein Kind eine absolute Lieblingsfarbe hat, solltest du diese benutzen. Die Lieblingsfarbe ist mit positiven Emotionen verknüpft und sorgt dafür, dass sich Buchstaben in dieser Farbe besonders gut einprägen.
Ist dein Mini ein Fan von Pastellfarben? Dann kannst du auch zu pastelligen Blau-, Rot- oder Gelbtönen greifen. Dafür musst du einfach weniger Lebensmittelfarbe in den Zuckerguss mischen. Zu hell sollten die Farben aber nicht werden. Denn dann bleiben die Buchstaben nur schwer im Gedächtnis – und der Lernerfolg wäre gefährdet.
Noch ein Tipp: Wechsele niemals die Farbe für ein und denselben Buchstaben. Das heißt, wenn heute das C dran ist, mach alle Cs gelb. Wenn du zum Schluss noch ein B und ein A mitbäckst, dann achte darauf, dass das B und das A dieselbe Farbe wie beim letzten Mal haben. Damit du dich an die Farben erinnerst, solltest du sie schriftlich festhalten oder die Kekse fotografieren.
Soll ich mithelfen oder lieber zugucken?
Dein Kind erinnert sich besser an Dinge, wenn es sie selber macht. Darum ist es wichtig, dass du deinem Mini nicht ständig unter die Arme greifst. Ein oder zwei Mal erklären reicht in den meisten Fällen. Learning by doing lautet die Devise.
Worauf du allerdings unbedingt achten solltest ist, dass die Buchstaben richtig herum liegen. Denn wenn dein kleiner Backweltmeister sich einen Buchstaben einprägt, der auf dem Kopf liegt, ist es schwierig, das später zu korrigieren. Abgesehen davon, solltest du dich was Hilfe angeht aber eher zurückhalten. Setz dich am besten dazu und beobachte das Ganze mit ein bisschen Geduld.
Natürlich gilt das nicht für den Ofen und den Mixer. Hier kannst du jederzeit eingreifen, wenn es die Situation verlangt. Du willst schließlich nicht, dass sich dein kleiner Wirbelwind verletzt. Aber beim Keksausstechen, Teigausrollen und Verzieren kommt Mini meistens gut ohne Mamas Hilfe klar.
Wie soll ich die Buchstaben aussprechen?
Wenn du deinem Kind erklärst, wie die Buchstaben heißen, solltest du sie mit dem „Laut-Namen“ aussprechen und nicht mit dem „Alphabet-Namen“. So ist es falsch: Be, Ce, De, eF usw. Erst wenn Kinder das Lesen bereits beherrschen, kann man Buchstaben bei ihrem Alphabet-Namen nennen.
Die faule Methode klappt auch
Der Mama-Alltag ist oft ziemlich stressig. All die vielen Aufgaben und Verpflichtungen, die du täglich unter einen Hut bekommen musst, können ganz schön schlauchen. Wie sollst du da noch regelmäßig ein Backprojekt aus dem Ärmel schütteln? Kein Problem! Falls du keine Zeit hast jede Woche einen Keksteig vorzubereiten gibt es zwei Tricks, die dir dabei helfen dieses Problem zu lösen.
Einfrieren
Du kannst gleich mehrere Portionen auf einmal vorbereiten und einfrieren. So hast du immer frischen Teig, wenn eine ABC-Backstunde ansteht.
Hierfür machst du eine großzügige Menge Teig und teilst ihn in mehrere Stücke. Aus jedem Stück formst du einen Ball. Mit einem Nudelholz plättest du danach jeden Ball zu einer 3 cm dicken Scheibe – so taut der Teig später schneller auf. Wickele die einzelnen Scheiben in Backpapier (oder Frischhaltefolie) und ab damit in den Tiefkühler.
Fertigteig
Wenn du nicht dazu kommst, deinen Mürbteig selbst zu machen, kannst du auch Fertigteig kaufen. Viele Supermärkte haben sowas im Kühlregal. Gesund ist der zwar nicht, aber machen wir uns nichts vor, das ist selbstgemachter Mürbteig auch nicht. Es gibt also keinen Grund dich zu schämen, wenn du zur einfachen Lösung greifst.
Wann sollte ich das ABC NICHT beibringen
Buchstaben lernen macht nur dann Sinn, wenn du deinem Mini danach auch das Lesen beibringen willst. Sobald dein Kind das gesamte Alphabet kann, sollte es mit dem Lesen anfangen. Anwendung ist nämlich der Schlüssel zum Erfolg! Falls du dazu noch nicht bereit bist, warte lieber noch ein bisschen.
Noch ein Grund deinem Mini nicht das ABC beizubringen ist, wenn der Wirbelwind noch keine Lust darauf hat. Erst wenn dein Kind selber Lesen lernen möchte, ist der Moment gekommen, mit dem Alphabet zu beginnen.
Das Rezept
200 g Mehl
1 TL Backpulver
75 Margarine od. Butter
75 g Zucker
1 Pkt. Vanillezucker
1 Ei
Für den bunten Zuckerguss:
200 g Puderzucker
130 ml Wasser
Lebensmittelfarbe (nur ein wenig)
Heiz den Ofen auf 175 Grad Celsius (Umluft) vor. Gib alle Zutaten bis auf die Butter in eine Rührschüssel. Schneide danach die Butter oder Margarine in kleine Würfel und gib sie ebenfalls in die Rührschüssel. Jetzt mit den Händen den Teig gut kneten.
Danach geht’s ans Teigausrollen und Teigausstechen. Anschließend wandern die ausgestochenen Teigbuchstaben für eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Dann kommen die Buchstaben (richtig rum) auf ein Blech, das mit Backpapier ausgelegt ist. Nun ist es Zeit die Kekse zu backen. Sie sind fertig, wenn sie goldbraun sind.
Zum Schluss noch kurz abkühlen lassen und mit farbenfrohem Zuckerguss bestreichen. Bunte Streusel und Co. nicht vergessen.
Kleiner Tipp: Falls dir reguläre Lebensmittelfarben zu künstlich sind, kannst du auch zu natürlichen Bio-Lebensmittelfarben greifen. Die kannst du problemlos online bestellen.
Anne Catherine ist Texterin und Bloggerin aus Stuttgart. Ihre Spezialisierung: Die Themen Baby, Familie und Wohnen.