Schon einmal vom Topinambur gehört? Aus der leckeren Wurzelknolle mit Ursprung Lateinamerika lassen sich leckere Rezepte für die ganze Familie zaubern. Hebamme und Ernährungsberaterin Nicola Herrmann verrät euch wie (inkl. Infografik mit Rezepten zum Ausdrucken).
Tipps von der Hebamme für einen gesunden Start in die Beikost
„Topinambur ist ein altes, fast vergessenes Gemüse. Es ist leicht verdaulich und beeinflusst den Blutzuckerspiegel kaum. Deshalb ist er besonders für Diabetiker und zum Abnehmen geeignet.“ (Nicola Herrmann)
Schon irgendwie seltsam, dass ich einige wundervolle und besonders nährstoffreiche Gemüsesorten erst über Nicola kennenlerne. Topinambur, klingt interessant und macht Lust zum Probieren, was meint ihr?
Das Wurzelgemüse, dessen Ursprung in Zentralamerika vermutet wird, gehört zur selben Gattung wie die Sonnenblume. Und der ungewöhnliche Name führt auf das indigene Volk der Tupinambá zurück, nicht etwa, weil in in dem brasilianischen Volk die Knolle besonders gerne gegessen wurde, sondern vielmehr führten historische Gegebenheiten zu der ungewöhnlichen Namensgebung. Besonders schön finde ich auch die Bezeichnung Sonnenblumen-Artischocke, wie Gärtner im Vatikan das Gemüse liebevoll nennen. Ein wenig vertrauter hingegen dürfte euch der Begriff Erdapfel sein, wie er in Baden Verwendung findet. Denn dort meint man damit nichts anderes als den Topinambur.
Welchen Beinamen der Topinambur auch immer erhält, wichtig ist in erster Linie, dass die Knolle lecker schmeckt und sich aufgrund der vielen Nährstoffe wunderbar für die Familienküche eignet.
Hebamme Nicola verrät euch, was im Topinambur steckt und was ihr in eurer Küche daraus zaubern könnt: fürs Baby, für die Geschwisterkinder und natürlich für euch selbst. Viel Freude beim Entdecken und Nachkochen!
Der Topinambur
Aus dem Topinambur lässt sich allerhand zubereiten. Er ist als Rohkost für Salate geeignet, kann in Salzwasser gekocht, frittiert oder sogar zu Saft verarbeitet werden. Und als Sirup bietet die Knolle eine wunderbare Zuckeralternative.
Aussehen und Geschmack
Die Pflanze des Topinambur ist wunderschön, denn die gelben Blüten lassen an Frühling und Sommer denken, was die Felder erstrahlen lässt. Ähnlich wie bei der Süßkartoffel folgen auf die Blüten saftige Knollen, die unterirdirsch heranwachsen.
Hoher Inulin-Gehalt
Die Knolle des Topinambur weist einen besonders hohen Inulin-Gehalt. Dadurch wird die Aufnahme von Calcium und Magnesium erleichtert, was wiederum unseren Knochen zu Gute kommt.
Rezept fürs Baby | Topinambur-Spinat-Brei (ab dem 9. LM)
Dieses leckere Breirezept ist für Babys ab dem 9. Lebensmonat geeignet. Rezept ist ausreichend für eine Breimahlzeit.
60g Topinambur
60g Spinat
40g Hirse, alternativ Vollkorn-Nudeln
1 EL Rapsöl, nativ kaltgepresst
Hirse im Sieb unter laufendem Wasser spülen, bis das Wasser klar bleibt und nach Packungsangaben garen ( meiner Erfahrung nach, Bedarf es immer mehr Wasser als auf der Packung angegeben), bis die Hirse weich ist.
Topinambur gründlich waschen und bürsten. Wir verwenden die Wurzeln mit ihrer Schale. In ca. 1 cm große Würfel oder Scheiben schneiden. Mit etwas Wasser 10 Minuten dünsten (Achtung, wenn wirklich nur eine Portion zubereitet wird, kann das Wasser schnell verdunstet sein!
Spinat waschen und grob schneiden. Nach 7 Minuten zum Topinambur geben und 3 Minuten mitdünsten.
Gemüse in ein Standgefäß geben, Kochwasser auffangen. Gemüse, Hirse und Öl mit dem Kochwasser pürieren.
Variante vor dem 9. Lebensmonat
Spinat sollte aufgrund seines hohen Nitratgehalts möglichst aus dem Bioanbau kommen und erst gegen Ende des ersten Lebensjahres gefüttert werden. Vor dem 9. Lebensmonat kann der Spinat auch durch Möhre ersetzt werden.
Rezept für die ganze Familie
Alles wie oben beschrieben, doch statt alles zu pürieren wird es miteinander vermischt oder als Bowl nebeneinander angerichtet. Abgerundet wird mit etwas Kräutersalz und Pfeffer.
Tipp für den Balkon! Ein paar Knollen in die Blumenkübel geben. Dann kann man sich im Sommer an hübschen Blumen erfreuen die man ab Herbst und Winter ernten kann. Aber Achtung nicht einfach so im Garten in den Boden geben, auch Wühlmäuse lieben die Knollen!
Infografik „Topinambur“ zum Ausdrucken und Nachkochen: Topinambur-Rezepte
Hallo,
das passt gerade hervorragend, da mein Schwiegervater Topinambur selbst anbaut – und ich bislang immer etwas ratlos gewesen bin, was ich damit anstellen soll 😉
Liebe Grüße,
Lisa
Super, das freut mich!
Sehr informativer Beitrag! Ich wusste gar nicht, dass Topinambur ein Gemüse ist. Dachte irgendwie immer das sei ein Pseudogetreide wie Quinoa. Wieder was gelernt 🙂
Mich freut, dass du das Rezept auch gleich für die Familienküche erweitert hast! Danke für das Rezept.
Mir hat der Beitrag zur Schwarzwurzel/ Grünkohl schon sehr gut gefallen. Heimische Gemüsesorten ohne lange Transportwege bzw im eigenen Garten oder der meiner Eltern vorhanden. Endlich andere Gemüsesorten als immer nur Möhre und Pastinake. Bisher war Topinambur nur Hühner bzw Kaninchenfutter…
Danke für die Infos und Tipps! Ich kannte diese Wurzelknolle noch gar nicht.
Lg
Elena