Fluor, Schnuller und Fläschchen: wieviel, wann und worauf achten? Hebamme Nicola Herrmann verriet euch am vergangenen Freitag über Facebook Live Chat ihre Hebammentipps. Eine kurze Zusammenfassung und die Aufzeichnung des Videos findet ihr in diesem Blogbeitrag.

Fluor | Vorsicht vor einem Zuviel an Fluor

Flour,-Schnuller-u.-Co HebammentippsFluoride werden zur Kariesprophylaxe verabreicht. Wenn auch sehr umstritten, besonders in Hinblick auf Babys und Kinder, wird Fluor häufig schon frühzeitig gegeben, um den Zahnschmelz zu stärken und ihn widerstandsfähiger gegen aggressive Säuren werden zu lassen.

Zahnärzte raten erst mit dem ersten Zähnchen zu einer Fluorzugabe, z.B. in Form von fluoridhaltiger Zahncreme. Kinderärzte hingegen empfehlen die Zugabe von Fluor bereits ab dem 8. Tag nach Geburt. Verabreicht wird Fluor in den ersten Monaten meist in Verbindung mit Vitamin-D.

Egal ob ihr euch für oder gegen eine zusätzliche Fluor-Versorgung entscheidet, achtet unbedingt darauf, eurem Baby nicht zu viel fluoridhaltige Präparate zu verabreichen. Entweder Fluortabletten oder eine fluoridhaltige Zahnpasta; keinesfalls beides zur gleichen Zeit!

Schnuller oder Daumen?

Neugeborene und Babys weinen viel. Mal sehnen sie sich nach Nähe, dann wieder haben sie Hunger oder es zwickt etwas im Bäuchlein. Viel zu schnell wird hier oftmals zum Schnuller gegriffen. Einmal, um für die ersehnte Ruhe zu sorgen, zum anderen um Daumenlutschen vorzubeugen.

Aber Achtung, ob Schnuller oder Daumen, beides führt in vielen Fällen und bei übermäßiger Anwendung zu Kieferverformungen; wenngleich die Schäden beim Daumenlutschen häufig größer ausfallen.

Nicolas Hebammentipps zum Thema Schnuller

  • Verwendet den Schnuller nur gelegentlich, denn wird er zu oft gegeben, wird das Abgewöhnen umso schwieriger.
  • Bleibt bei der ersten Schnullergröße, egal wie alt euer Baby ist, denn damit verringert ihr das Risiko allzu großer Kieferverformungen.
  • Abwaschen statt Auskochen: beim Auskochen, wie wir es noch von unseren Großeltern und Eltern gelernt haben, wird der Schnuller häufig beschädigt, es kommt zu Rissen und damit potentiellen Brutstätten für Bakterien. Es reicht den Schnuller regelmäßig abzuwaschen und bei sehr starker Abnutzung sollte eine Neuanschaffung dem Auskochen vorgezogen werden.

Fläschchen | Kein Wasser, keine Schorle, nur Milchnahrung!

Wie praktisch ein Fläschchen doch ist. Baby nuckelt sich damit entspannt in den Schlaf und dies oftmals ganz ohne eigenes Zutun.

Aber, so Hebamme Nicola, ein Fläschchen sollte dennoch ausschließlich für Milchnahrung verwendet werden. Bei Wasser oder Schorlen (diese bitte nur sehr sparsam geben!) empfiehlt sie, das Baby so früh als möglich an das Trinken aus dem Glas oder Becher zu gewöhnen. Denn durch das ständige Saugen von Wasser oder gar Saftschorlen werden die Zähne permanent umspült, wodurch dem Speichel seine Aufgabe entzogen wird. Der Speichel sorgt für einen gesunden Zahnschmelz, kommt er allerdings nicht ausreichend zum Einsatz kann sich dies nachteilig auf die doch so wichtige natürliche Zahnprophylaxe auswirken.

Vorteile beim Trinken aus dem Glas oder Becher

  • Das Baby lernt schon früh die Lippen zu schließen beim Trinken und dies ist ein wichtiges Training für die Mundmuskulatur.
  • Eine gute trainierte Mundmuskulatur fördert die Sprachentwicklung und verhindert so manches Mal den Besuch eines Logopäden.
  • Das Trinken aus dem Glas oder Becher führt, anders als beim Fläschchen, zu keinerlei Kieferverformungen

Der 1. Zahnarztbesuch

Und zuletzt noch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den ersten Zahnarztbesuch. Klar, grundsätzlich scheint es Sinn zu machen, damit zu warten, bis die ersten Zähnchen da sind. Allerdings schadet es keinesfalls, den Zahnarzt des Vertrauens bereits aufzusuchen, wenn Baby gerade einmal ein halbes Jahr alt ist.

Denn zum einen wird man dadurch frühzeitig über die richtige Zahnpflege informiert. Auch erfährt man, wie oft ein Baby oder Kleinkind dem Zahnarzt einen Besuch abstatten sollte. Und last but not least hat das Baby so die Möglichkeit, sich von klein auf an das Ambiente einer Zahnarztpraxis zu gewöhnen.

Auf diese Weise wird dem Baby ein positives Bild vom Zahnarzt vermittelt und die langsam anwachsende Vertrauensbasis macht spätere Zahnarztbesuche mit ersten Reparaturarbeiten umso einfacher.

Facebook Live Chat: Freitag, 05. Mai 2017

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Quelle: sämtliche fachliche Informationen dieses Beitrags habe ich sowohl unserem Facebook Live Chat als auch dem daran anschließenden Webinar zu selbigem Thema entnommen.

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