Heute besuchen wir Kreißsaal-Hebamme Justine-Alison in Frankfurt am Main. Die junge, motivierte Hebamme gibt wertvolle Tipps für werdende Mamas mit Wassereinlagerungen.
Team-Work im Kreißsaal
Hebamme Justine-Alison Cabiles vor nicht allzu langer Zeit erfolgreich ihre 3-jährigen Hebammen-Ausbildung in Hannover abgeschlossen und ist seither Teil eines sympathischen Teams im Kreißsaal einer Klinik im Main Taunus Kreis.
Die junge, hoch motivierte Hebamme mit philippinischen Wurzeln, weiß, was werdende Mamas bei Wassereinlagerungen tun können.
Liebe Justine-Alison, eine werdende Mama klagt über starke Wassereinlagerungen in den Beinen. Was rätst du ihr? Was kann sie tun?
Wassereinlagerungen in den Beinen und Füßen kommen in der Schwangerschaft gar nicht so selten vor und klingen meist schon nach der Geburt wieder ab. Durch die Schwangerschaftshormone weiten sich die Blutgefäße und verlieren an Elastizität. Durch die erhöhte Gesamtblutmenge in der Schwangerschaft werden die Gefäße durchlässiger und die Chancen, dass das Blut im Gewebe versackt sind erhöht und somit sammelt sich zusätzlich die Flüssigkeit im Bindegewebe ab.
- Wichtig ist, dass sie sich weiterhin gesund und ausgewogen ernährt und auf salzfreie Diäten verzichtet.
- Außerdem sollte sie am Tag ca. 2 Liter trinken. Am besten Wasser oder Schorlen.
- Meistens reicht es auch schon aus, sich etwas Ruhe zu gönnen und sich mit einem guten Buch auf das Sofa zu schmeißen und die Füße hochzulegen.
- Vielleicht ist dann auch Zeit, enge Klamotten erstmal zur Seite zu legen und diese gegen gemütliche Kleidung zu tauschen
- Auch Kompressionsstrümpfe oder Stützstrümpfe können bei Wassereinlagerungen dabei helfen, dass nichts in den Beinen ‚versackt‘
- Wichtig ist auch, sich regelmäßig zu bewegen, vielleicht mal ein kleiner Spaziergang oder mit der Familie ins Schwimmbad gehen, um ein bisschen zu schwimmen
- Sofortige Abhilfe schaffen kann ein Fußbad mit Meersalz, das hilft beim Abschwellen
- Homöopathie und Akupunktur können auch Wunder wirken
Sollten zu den Wassereinlagerungen andere Beschwerden dazukommen, wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Oberbauchschmerzen, sollte sie das bitte mit ihrem Gynäkologen abklären lassen, um eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung auszuschließen.
Was hat dich eigentlich dazu bewegt, dich zur Hebamme ausbilden zu lassen?
Was mich angeregt hat Hebamme zu werden, war der Kontakt zu den werdenden Eltern.
Die Geschichten, die sie mitbrachten und die Sorgen und Ängste, die man ihnen zum größten Teil in Gesprächen nehmen konnte. Ich bin glücklich mit dem, was ich mache und könnte mir keinen schöneren Beruf für mich vorstellen.
Was würdest du sagen, welche besonderen Fähigkeiten bringen Hebammen abseits vom medizinischen Wissen mit?
Geduld! Empathie, eine gewisse Ausstrahlung von Ruhe und Engagement.
Magst du uns von einem Erlebnis aus deiner Arbeit als Hebamme erzählen, das dich besonders bewegt hat?
Besonders bewegt hat mich neulich mein Erlebnis am Muttertag (hier zum Nachlesen).
Was müsste passieren, damit sich wieder mehr Frauen für eine Hebammen-Ausbildung entscheiden?
Ich glaube nicht, dass es primär das Problem ist, dass niemand die Ausbildung machen möchte, sondern viel mehr die aktuelle Situation. Zwischen den vorgesehenen Regelungen und der Realität liegen einfach Welten.
Ich bleibe optimistisch, dass sich die gesetzlichen Regelungen zu unseren Gunsten und zu Gunsten der Frauen ändern werden.
Trotzdem bin ich glücklich mich Hebamme schimpfen zu dürfen. Auch nach drei harten Ausbildungsjahren würde ich diese Ausbildung nochmal machen. Weil es sich lohnt.
Connect with: Hebamme Justine-Alison aus Frankfurt am Main
Instagram: @hebammejustine