Und weiter geht es in unserer Interview-Reihe. Heute wird euch Hebamme Katharina Hofmann aus Thüringen ein wenig über das Zahnen erzählen.
Hebamme in Elternzeit … Betreuung über Instagram
Auch Hebamme Katharina hab ich über ihre Hebammen-Tipps entdeckt. Wie Hebamme Jenny ist auch Katharina aus dem Elternzeit heraus für ihre (werdenden) Mamas und deren Babys aktiv. Also als Jenny gibt sie jedoch Tipps über Instagram. Auf ihrem sympathischen Profil findet ihr homöopathische Mittel als Teil einer umfangreichen Hausapotheke. Was hilft bei einer Pollenallergie, was bei Sonnenbrand und was darf ich keiner Reiseapotheke fehlen?
Bevor Katharina Mitte 2017 ihre Elternzeit antrat, arbeitete sie in Jena in Teilanstellung in 2 Frauenarztpraxen und war gleichzeitig freiberuflich tätig. In ihrer Freiberuflichkeit deckte sie Nachsorgen und Kurse (Geburtsvorbereitung, Rückbildung und Babymassage) ab.
Liebe Katharina, eine besorgte Mama ruft dich an, weil ihr 7 Monate altes Baby die ersten Zähne zu bekommen scheint und kaum in den Schlaf findet. Wie beruhigst du die Mama bzw. was rätst du ihr?
Viele Tage mit schlecht gelaunten Kindern, Dauerstillen und kaum Schlaf für Mama, Papa und natürlich Kind. Manchmal liegen da einfach die Nerven blank! Das darf auch mal sein. In erster Linie würde ich viel Körperkontakt empfehlen: kuscheln, massieren und tragen. Das lindert den Zahnschmerz beim Kind und hilft der Mama über die anstrengenden Stunden hinweg.
Bei Bedarf kann man Osanit, sowohl als Globuli- und Gelvariante in Abwechslung mit den Escatitona Zahnglobulis nehmen. Auch mal ein Viburcolzäpfchen zur Nacht kann dem Kind Linderung verschaffen. Ab und an kann das Kind auch auf etwas beißen, mal auf den gekühlten Beißring oder die Veilchenwurzel, auch eine harte Brotkruste oder ein Möhrchen sind super geeignet.
Aber jetzt heißt es durchhalten. Die Zähnchen kommen und nicht alle müssen fürs Kind gleich schmerzhaft sein. Wichtig ist, dass auch die Mama eine Auszeit bekommt und mal Kraft tanken kann ☉
Was hat dich eigentlich dazu bewegt, dich zur Hebamme ausbilden zu lassen?
Tatsächlich war ich von klein auf an diesem Beruf interessiert. Im Rahmen meines Schulpraktikums konnte ich viele Einblicke in die Hebammenarbeit gewinnen. Nach dem Abitur habe ich dann ein freiwilliges soziales Jahr auf der Schwangerenstation der Uniklinik Jena absolviert. Danach stand für mich mein Berufswunsch fest.
Was würdest du sagen, welche besonderen Fähigkeiten bringen Hebammen abseits vom medizinischen Wissen mit?
Ich denke, wir Hebammen haben ein Komplexpaket an Empathie und Freude an unserer Zusammenarbeit mit den Frauen und Familien. Dazu eine gute Portion Flexibilität mit viel Ruhe und großen Ohren zum Zuhören.
Magst du uns von einem Erlebnis aus deiner Arbeit als Hebamme erzählen, das dich besonders bewegt hat?
Gern. Ich finde es immer sehr berührend, wenn man sieht, wie die Bindung von Mama zum Kind wächst, gerade nach schwierigen Starts. Eine ehemalige Notsectio Nachsorge musste noch weitere Male operiert werden, da sich ein Keim in der Wunde niederließ. Mit dem Stillen hat es durch die vielen OPs und den Stress nicht geklappt. Und das Kind hat sehr viel geschrien. Sie hatte sich die Schuld für alles gegeben und wollte lieber ihr Kind weggeben, als eine Bindung zu ihm aufzubauen.
Durch viele Termine und Babyheilbäder, sowie Kuschelproben und gutem Zureden haben es beide geschafft, sich einander zu vertrauen. Die Mama konnte ganz schnell ihr Kind beruhigen, es hat viel weniger geweint. Das Kind konnte die Mama in schlechten Momenten erfreuen und sie konnte durch das Kind neue Kraft, Mut und Selbstvertrauen schöpfen. Diesen Weg zu begleiten hat mich sehr berührt, da es eine meiner ersten Nachsorgen war. Mittlerweile hat die Mama schon Kind Nummer 2 und bald wird Nummer 3 folgen.
Was müsste passieren, damit sich wieder mehr Frauen für eine Hebammen-Ausbildung entscheiden?
Ich persönlich denke, dass sich die Einstellung gegenüber dem Beruf Hebamme ändern muss. Ebenso wie die Bezahlung. Aktuell finden viel zu viele Berufsanwärter den Beruf abschreckend, da sie ihn nur mit Stress und zu wenig Geld in Verbindung bringen, dabei geht der eigentliche Berufssinn leider verloren.
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