Katrina Campbell ist im 2. Jahr ihrer Hebammenausbildung. Und schon bald wird sie parallel ihr Studium in Hebammenwissenschaften beginnen. Warum sie ihre berufliche Zukunft als Geburtsbegleiterin sieht, verrät sie uns im Interview.
Hebammenschülerin und -studentin in Ulm
Die 22-jährige Katrina Campbell aus Oberbayern durchläuft gerade ihre Ausbildung zur Hebamme im schwäbischen Ulm. Im Oktober diesen Jahres wird sie parallel dazu ihr Studium in Hebammenwissenschaften beginnen.
Was die junge Midwife to be dazu motiviert hat, diesen Weg einzuschlagen, wird sie uns nun in eigenen Worten erzählen.
Liebe Katrina, warum möchtest du Hebamme werden?
Ich war schon immer fasziniert von dem Zauber rund um die Geburt. Oft habe ich Zeitungsartikel oder Blogeinträge dazu gelesen und mir immer vorgestellt wie ich eines Tages Mann und Frau in einem der schönsten und aufregendsten Zeiten ihres Lebens unterstützen darf. Ganz davon abgesehen, dass es nichts Schöneres gibt, als frisch gebackenen Eltern ihr Baby zu überreichen, finde ich auch die Begleitung vor und nach der Geburt unglaublich toll.
Warum glaubst du, dass eine Hebammenbetreuung wichtig ist?
Zwei Menschen gehen in ein Zimmer, kommen zu dritt wieder raus und alles ist anders.
Egal ob als Paar oder alleinerziehend, nichts ist so wie es einmal war und dieses neue Kapitel im Leben kann sehr überfordernd für viele Frauen sein. Ab dem Moment wo man erfährt, dass man schwanger ist, gehen einem die unterschiedlichsten Gedanken, Ängste und Befürchtungen durch den Kopf. Die Hebammenbetreuung ist daher essenziell um die werdende Mama so gut wie es geht auf das vorzubereiten was kommt, ihr während der Geburt Sicherheit und Kraft zu geben und sie im Wochenbett zu unterstützen, um der neuen Familie einen reibungslosen Start ins gemeinsame Leben zu ermöglichen.
Wie stellst du dir deinen künftigen Alltag als Hebamme vor?
Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass ich freiberuflich arbeite in der Vor- und Nachsorge und zusätzlich als Beleghebamme an einer kleinen Klinik. Auf lange Sicht, wäre ein Geburtshaus natürlich ein Traum, aber für mich ist es wichtig, erstmal viel Berufserfahrung zu sammeln.
Welche Hoffnung hast du, was die Zukunft des Hebammenberufes in Deutschland angeht?
Wir brauchen gesundheitspolitische Veränderungen! Nicht nur für unseren Beruf sondern auch für andere gesundheitliche Berufe. Wie kann es sein, dass die Vertreter dieser wichtigen Berufe unter so schlechten Bedingungen arbeiten müssen?
Immer mehr Hebammen hören auf und ich finde das sehr schade, braucht man uns doch jetzt mehr denn je. Ich bin gespannt, ob und inwiefern die Akademisierung des Berufes die Situation für uns verändert.
In einem bin ich mir jedoch sicher, um wirklich was zu verändern, muss man die großen Massen erreichen. Jeder muss erfahren, wie es um uns Hebammen steht und begreifen, dass es jeden einzelnen in irgendeiner Weise mal betreffen kann, ändert man nichts. Es wird Zeit sich für die Hebammen einzusetzen!
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