Wo ist mein süßes kleines Baby nur hin? Auf einmal brüllt es mich an, stampft auf den Boden und donnert mit dem Kopf gegen die Wand. Was du bei kindlichen Wutanfällen tun kannst.
Mit dem Kopf gegen die Wand, mit dem Kopf durch die Wand?
Du weißt bereits, dass du ein temperamentvolles Kind zur Welt gebracht hast. Von Anfang an hat es dir lauthals zu verstehen gegeben, was es möchte. Es quietschte vor Freude, brüllte vor Hunger oder wenn es einfach nur in den Arm genommen werden wollte. Das war auch alles völlig in Ordnung, schließlich wusstest du in den meisten Fällen, was zu tun war. Doch auf einmal hat sich etwas verändert. Dein Kind wird aufmüpfig, wirft die beladene Gabel zornentbrannt zu Boden und donnert mit dem Kopf gegen die Wand, wenn etwas nicht so ganz nach seinen Vorstellungen verläuft.
Herzlichen Glückwunsch, du hast einen neuen Mitbewohner bekommen: das Wutmonster. Schimpfen, bestrafen, fest in den Arm nehmen oder einfach abwarten, bis der Spuk vorüber ist? Du bist völlig überfragt, wie du dich am besten verhalten sollst?
Dann lehn dich doch einen kurzen Moment zurück, atme 10x gut ein und aus, erschaffe ein Bild von deinem ganz persönlichen Wutmonster und lies weiter.
Tipps, die dich vor einem Nervenzusammenbruch bewahren
Liebe Zornkind-Mama,
Eigentlich hast du dir das ja anders vorgestellt. Die letzten Monate hast du rund um die Uhr die Sorge für dein „unreifes“ Baby getragen, es umsorgt und auf alles prompt reagiert. Und nun das!
Jetzt ist es vielleicht gerade mal sechs Monate alt und schreit und ist unzufrieden und eine echte Diva (dabei ist es egal, ob Mädchen oder Bub). Es will nicht mehr so, wie du willst. Das wilde Temperament kommt nun ständig mehr zu Tage. Das nennt man Autonomie :-).
Ja, dein Kind möchte jetzt bitte der Welt und vor allem sich selbst zeigen, was es alles kann. Und das kann, bei Unverständnis deinerseits, zu ständigen Wutausbrüchen führen. Konfrontation am laufenden Band. Ich will dir deshalb folgende Tipps für diese und alle folgenden Trotzphasen geben:
1. Nimm es nicht persönlich, denn dein Kind möchte lernen und erforschen. Es liebt dich immer unglaublich, hat aber den menschlichen Drang von Unabhängigkeit und die kommt, wenn die Motorik so weit ist, dass man sich selbst „fortbewegen“ kann.
2. Beobachte dein Kind und sieh, was es alles schon (alleine) kann. Und das ist eine ganze Menge. Klar, es kann noch keine Gefahren erkennen, deshalb ist es gut wenn du es begleitest und damit stärkst. Kinder, die sicher sind und die nicht einfach ohne Erklärung nur das Wort NEIN hören, sind nämlich oft viel einsichtiger. Und Eltern, die mit ihren Kindern die Welt erforschen, sind auch sicherer und können sich entspannen.
3. Bestrafe dein Kind nicht, denn es braucht dich und deine Liebe immer noch ganz ganz arg. Atme durch, nimm dir ein paar Minuten und mach nicht alles auf den letzten Drücker. Gerade beim Wickeln und Anziehen ist es wichtig sich Zeit zu lassen und keinen Druck aufzubauen. Denn der geht zu lasten von euch beiden.
4. Entwickle deine eigene Strategie mit dem Stress, den dir das Verhalten verursacht, umzugehen. Kurz durchatmen, Fäuste ballen, umdrehen und Augen schließen, bis sieben zählen, und so weiter. Wenn du gelassen bist, eskaliert die Situation nicht und ihr könnt weiter gute Erfahrungen machen. Beide.
Liebste Grüße,
Mika
P.S.: Alles was ich schreibe, richtet sich natürlich auch an die Väter.