Milchschorf bei Neugeborenen ist ein erstes Anzeichen für Neurodermitis. Mit der richtigen Behandlung und Pflege können die Eltern den auftretenden Juckreiz lindern und damit entscheidend zum Wohlbefinden ihrer Babys beitragen.
Doch was genau ist Neurodermitis?
Bei der Diagnose „atopisches Ekzem“ gehen bei den besorgten Eltern zunächst einmal die Alarmglocken los. Manche wissen aus eigener Erfahrung, dass sich hinter dem Fachjargon die juckende Hautkrankheit Neurodermitis verbirgt. Andere wiederum beginnen Bücher zu wälzen und Onlineportale zu durchforsten, um mehr über das unerwünschte Ekzem zu erfahren.
Bei Neurodermitis handelt es sich also um eine Hautkrankheit, von der zwischen 10 und 12% Prozent aller Babys betroffen sind. Damit ist Neurodermitis die häufigste chronische Hauterkrankung bei Babys und Kindern. Der Terminus „atopisch“ meint die Überempfindlichkeit von Babyhaut. So reagieren Babys mit Neurodermitis stärker auf Reize als Babys mit einem normalen Hautbild. Häufig geht Neurodermitis zudem einher mit Allergien diverser Ausprägung.
Symptome von Neurodermitis beim Baby
Ein gängiges Symptom, das auf eine frühe Neurodermitis hinweist, ist Milchschorf, der ab dem 3. Lebensmonat auftritt. Gemeint ist damit ein verändertes Hautbild, das in erster Linie auf der Kopfhaut auftritt, sich aber auch über Hals, Arme und Beine ausbreiten kann. Milchschorf kennzeichnet sich durch rötliche Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und die im ausgetrockneten Zustand weiße Krusten bilden.
Nicht zu verwechseln ist Milchschorf mit Kopfgneis. Kopfgneis ähnelt zwar auf den ersten Blick dem sog. Milchschorf, muss jedoch nicht behandelt werden, tritt um die 3. Lebenswoche auf und verschwindet bis spätestens zum 1. Geburtstag. Milchschorf hingegen juckt stark und sollte behandelt werden, wenn er das Wohlbefinden des Babys zu sehr beeinträchtigt.
Auf jeden Fall behandelt werden sollte die Babyhaut, wenn dem Milchschorf die für Neurodermitis typischen Ekzeme an den Kniekehlen, Armbeugen und am Hals folgen. Ekzeme jucken stark und werden schnell blutig gekratzt, was das Hautbild zusätzlich verschlechtert.
Wird bei einem Baby Neurodermitis diagnostiziert ist dies jedoch kein Grund zur Panik. Unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren lassen sich die Symptome des atopischen Ekzems weitestgehend unter Kontrolle halten.
Die richtige Pflege von neurodermitischer Babyhaut
Das A und O bei neurodermitischer Babyhaut ist die richtige Pflege.
Hautschonendes Baden: Babys mit Neurodermitis sollten in den ersten Lebensmonaten maximal 1-2 Mal pro Woche gebadet werden, um die extra sensible Haut nicht noch zusätzlich auszutrocknen. Als Badezusatz empfehlen sich rückfettende Präparate. Gut bewährt haben sich Mandelölbäder (z.B. Mandelölbad von NEURODERM). Die Wassertemperatur sollte 35 Grad nicht übersteigen und nach dem Bad sollte die Babyhaut sanft abgetupft werden, da reiben den Juckreiz verstärkt. Pflegeprodukte für Körper und Haar sollten dermatologisch geprüft sein, um deren Hautfreundlichkeit zu garantieren.
Sanftes Eincremen: sofort nach dem Baden sollte die Babyhaut mit speziellen Pflegeprodukten eingecremt werden. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die verwendeten Cremes dermatologisch geprüft und parfümfrei sind. Auf jeden Fall empfiehlt es sich bei der Wahl des Pflegeproduktes den Kinderarzt zu Rate zu ziehen. Dieser wird je nach eigenen Erfahrungswerten auf Harnstoffsalben, Globulis, Cremes (z.B. Dexeryl) oder aber Cortison zurückgreifen. Letzteres sollte allerdings nur im Ausnahmefall die Behandlung neurodermitischer Haut ergänzen.
Atmungsaktive Babykleidung: gereizte Babyhaut reagiert äußerst sensibel auf chemiebelastete Materialien und synthetische Fasern. Besonders gut bewährt hat sich Kleidung aus unbehandelten Naturfasern, wie Baumwolle und Seide, die die Atmungsaktivität der Haut gewährleisten.
Muttermilch oder alternativ hypoallergene Säuglingsnahrung sowie eine harmonische Umgebung tragen zusätzlich dazu bei, dass die Symptome von Neurodermitis weitestgehend eingedämmt werden. In vielen Fällen reguliert sich das Hautbild über die Jahre soweit, dass der Alltag dadurch kaum beeinträchtigt wird und in einigen Fällen verschwinden die Symptome sogar mit der Pubertät.