Lichter, Düfte, Menschenansammlungen, was für uns Erwachsene Weihnachten und Silvester zu etwas ganz besonderen macht, führt bei Baby häufig zu einer Reizüberflutung. Und üppige Deko kann zur Gefahrenquelle werden. Hier nun ein paar Tipps für entspannte, sichere Festtage mit Baby.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…
…und schon ist das erste Weihnachten mit dem Baby da! Und wie fühlst du dich so im Weihnachtstrubel mit Baby? Ist es anders oder ist es für dich wie vor dem Baby?
Familienbande: Freudiges Kennenlernen oder Reizüberflutung?
Steht Weihnachten vor der Tür, klopft meist auch die Familie an die Tür oder du/ihr reist mit dem Baby zu den Großeltern. Natürlich wollen alle das Kleine bewundern und was gibt es da für eine bessere Gelegenheit als Weihnachten, wo alle Tanten, Onkels, Cousinen und Schwippschwager und Nachbarn mal vorbeischauen und das Baby bestaunen?! Ach was bestaunen, doch nicht durch die Glasscheibe. Alle wollen es mal halten, knutschen und knuddeln.
Hier solltest du gut auf die Signale deines Babys achten und auch auf dein eigenes Gefühl. Denn es ist – je nach Alter deines Kindes – nicht selbstverständlich dass es überall hin will. Oft überreizen solche Feste ein Baby und es kann sich nicht mehr regulieren. Die Folge sind quengeln, schreien und unruhige Nächte!
Um das zu vermeiden, solltest du auch mal Nein sagen und dich zurückziehen um deinem Baby und dir wieder Ruhe zu gönnen. Mach ruhig das Stillen zu einer ausgiebigen Pause, die ihr Zwei für euch nutzt. So entkommt man einigen Verwandten und ihren nassen Küssen ganz gut.
Du bist die Mama und du kannst jederzeit sagen, was du willst und was nicht. Auch wenn sich mal die anderen vor den Kopf gestoßen fühlen. Vielleicht kannst du dir schon im Vorfeld überlegen, wie du das hinbekommst.
Heute hier, morgen da
Verständlich, alle Großeltern freuen sich, euch zu sehen und so bleibt eine Pilgerreise manchmal nicht aus. Vor allem, wenn die Familien weiter weg wohnen und vielleicht auch mal 200 oder 300 km auseinander. Keine Seltenheit heute.
Tipp! Plane gut eure Reiseroute, denn auch das kann wichtig sein für ein Gelingen des Weihnachtsfestes mit der Familie.
Tipp! Triff Vorkehrungen und besprich mit deinem Partner und euren Familien, dass es vielleicht auch zu einer spontanen Abreise kommen kann, wenn ihr merkt, dass es dem Baby zu viel wird (oder auch einem selbst). Kein Grund sich zu schämen. Gerade Babys haben schon genug mit sich zu tun und wenn so große Feste kommen, fühlen sie sich nicht unbedingt sicher und wohl in ihrer Haut und brauchen mehr Schutz und Geborgenheit, also mehr Mama, Brust und Ruhe.
Auch viele Ortswechsel können für das Baby anstrengend sein. Kaum hat es sich halbwegs „eingewöhnt“, hat es die vielen Eindrücke angefangen zu verarbeiten, schon geht die Reise weiter. Dies kann sehr schnell zu einer Reizüberflutung führen. Vielleicht kannst du dich einfühlen in den Blick deines Babys, dann wirst du es sicher mit seinen Bedürfnissen verstehen.
Kugel ab: der Weihnachtsbaum als Gefahrenquelle fürs Baby
Es geht so schnell! Vielleicht ist dein Baby übers Jahr schon ins Krabbelalter gekommen? Das bringt natürlich ganz neue Herausforderungen mit sich was die Deko und die Gestaltung der Wohnung so angeht.
Tipp! Lass dir gerne gesagt sein: Kinder sind wie Katzen: sie werden von allem Glitzernden und Leitenden magisch angezogen. Deshalb empfehle ich dir, am besten auf die teuren Glaskugeln zu verzichten. Zum einen wegen der Verletzungsgefahr, sollte eine Kugel brechen, zum anderen aus Kostengründen. Am besten zurück zur Natur: Strohsterne, Äpfel und Holz machen sich auch schön am Baum! Zur Not kannst du auch in Plastikschmuck investieren und ein paar bruchsichere Kugeln dranhängen.
Bevor du Lichterketten anbringst, solltest du sie noch mal gründlich checken auf brüchige oder poröse Stellen am Kabel und schauen, dass die Lichter nicht heiß werden. Viele ältere oder billige Lichterketten sind nämlich nicht geprüft und du hast dein Kind ja auch nicht immer im Blick. Achte besonders darauf, dass sich dein Kind an nichts am Tannenbaum strangulieren kann! Ganz wichtig!
Und bestimmt werden dir noch viele kreative Ideen für einen kindersicheren Baum einfallen :-).
Ein Festschmaus, der Gefahren in sich birgt
Tischdecken sind auch ein magischer Anziehungspunkt für Babys im Krabbelalter. So schnell schaut keiner und das gesamte Essen liegt mit samt Tischdecke auf dem Boden. Und wenn nicht das, dann malträtiert das interessierte Kind das beste Stück aus Omas Schrank vielleicht mit dem guten Essen von deinem Teller. Nicht alles lässt sich vermeiden, ich weiß. Aber weise gerne auf die „Gefahren mit Baby“ hin. So kann es etwas entspannter sein, denn oft haben die Großeltern vergessen was es heißt, ein Baby zu haben.
Ein Gläschen geht schon
Ja, dann kommt auch gleich Silvester. An besonderen Tagen darfst auch du dir ein Gläschen Sekt oder ein Rotwein gönnen. Am besten direkt nach dem Stillen und wenn der Abstand zur nächsten Stillmahlzeit mehr als 3 Stunden beträgt. Dann dürfte nichts mehr in der Muttermilch landen und du kannst ein wenig Autonomie genießen. Man soll die Feste schließlich feiern, wie sie fallen.
Ich wünsche dir ein schönes und friedliches Weihnachtsfest und dass du gut ins neue Jahr kommst.