Was darf ich essen, was sollte ich essen während der Stillzeit? Hebamme Nicola hat ein paar ganz grundlegende Ernährungstipps für euch zusammengestellt. Du konntest dir ihren letzten Facebook Live Chat nicht ansehen? Hier findest du die Aufzeichnung.

Bauchweh, Blähungen, was hab ich nur wieder Falsches gegessen?

Ernährung in der Stillzeit - Tipps von der Hebamme
Diese Infografik findet ihr im Anschluss an diesen Beitrag als Grafik zum downloaden und ausdrucken.

Ich kann mich noch gut an meine Stillzeit mit Miguel erinnern. Die ersten Monate hatte Miguel ständig Blähungen. Wir haben alles ausprobiert (Tragen, Windsalbe, Bauchmassage, Globulis), doch nichts schien wirklich zu helfen. Ich verzichtete größtenteils auf Hülsenfrüchte und Kuhmilch, verlor immer mehr an Gewicht und verwehrte meinem Körper wichtige Vitamine, die ich als Vegetarierin gut hätte gebrauchen können.

Denn bis dato ging ich noch davon aus, dass meine Ernährung ihren Teil zu den Bauchschmerzen meines Babys beitrug. Keiner belehrte mich damals etwas Besseren.

Erst jetzt weiß ich dank unserer lieben Hebamme Nicola, dass blähende Stoffe, wie sie charakteristisch für Hülsenfrüchte sind, nicht in die Muttermilch übergehen. Also, liebe Mamas, macht es besser als ich damals und gönnt eurem Körper eine vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung, denn das stärkt auch eure Nerven.

Was und wieviel sollte ich während der Stillzeit essen?

Laut Nicola braucht eine stillende Mama rund 500-600 Kalorien mehr pro Tag. Dabei darf nach Herzenslust gegessen werden, denn erlaubt ist grundsätzlich fast alles.

Vorsicht ist alleine bei säurehaltigen Lebensmitteln, wie bei Erdbeeren und Orangen geboten. Was gibt es Leckereres als einen bunten Obstsalat während der Sommermonate? Und doch empfiehlt Nicola in der Stillzeit gerade in Hinblick auf Obst, sich an die verschiedenen Sorten langsam heranzutasten. Denn es kann sein, dass dein Baby auf die Fruchtsäure mit einem wunden Popo reagiert. Wie gesagt, das kann, muss aber nicht der Fall sein.

Also, statt gleich die ganze Bandbreite an Obst in eine Schüssel zu werfen, wäre hier die Empfehlung erst einmal bsp. Erdbeeren zu probieren, um zu sehen, ob es beim Baby zu einer Reaktion kommt. Wenn dem nicht so ist, so kann man es als nächstes mit einer anderen Obstsorte versuchen. Aus all jenen Früchten, die keinerlei Reaktion beim Baby auslösen, lässt sich dann der verlockende Obstsalat zaubern.

Achtung auch bei rohem Fisch und Fleisch! Hier ist die Gefahr in erster Linie für dich als Mama selbst zu sehen, denn Fisch und Fleisch im Rohzustand sind hygienisch bedenklich und können im schlimmsten Fall eine Lebensmittelvergiftung auslösen.

Last but not least, solltet ihr weitestgehend auf Alkohol und alkoholhaltige Lebensmittel während der Stillzeit verzichten. Und wenn es doch einmal ein kleines Gläschen sein soll, dann doch bitte direkt nach dem Stillen, sodass der Körper während der Stillpause den Alkohol wieder abbauen kann.

Was ihr bei Heißhunger-Attacken tun könnt

Stillen ist kräftezehrend und verbrennt viele Kalorien.  Als Konsequenz verlangt unser Körper während der Stillzeit gerne vermehrt nach Zucker. Wie schön ist es dann, wenn die Lieblingsschokolade oder der Schokopudding in greifbarer Nähe ist.

Aber Achtung! Hebamme Nicola warnt vor zu viel Schokolade und ähnlichen Süßigkeiten, die die Blutzuckerwerte rasant in die Höhe schnellen lassen und sich schnell als Hüftspeck bemerkbar machen. Besondere Vorsicht ist bei einer vorangegangenen Schwangerschaftsdiabetes geboten, da hier die Bauchspeicheldrüse bereits vorbelastet ist.

Auch der sicheren Seite seid ihr allemal, wenn ihr euch einen gesunden Naschvorrat zulegt, der euren Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lässt. Grundlage dafür sollten gute Öle und Fette, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sein.

Auf Nicolas Seite findet ihr leckere und einfache Rezepte für Smoothies und Stillkugeln. Auch lecker: probiert doch einmal Mandelmus oder Cashewmus als Nutella-Ersatz aus. Mandelmus aufs Brot, ein paar Scheiben Banane darauf und schon habt ihr eine süße Nascherei vor euch, die euren Heißhunger garantiert erst einmal stillt.

Alles gute Tipps, aber woher die Zeit zum Kochen nehmen?

Ja, der liebe Zeitfaktor. Auch dieses Thema begleitete mich während meiner eigenen Stillzeit, die doch gut über ein Jahr andauerte. Nie hatte ich Zeit, um mir etwas Gutes zu tun. Immer stand Miguel im Vordergrund. Gerade beim ersten Baby gibt es nun einmal nichts Wichtigeres und man glaubt, ihm nur über eine komplette Selbstaufopferung gerecht zu werden.

Um ehrlich zu sein, hätte meine Stillernährung besser aussehen können. Oftmals griff ich zum Fertigprodukt, wenn Miguel endlich einmal ein Weilchen schlief und für einen ungesunden Naschvorrat war tatsächlich immer gesorgt. Die wenigen Pausen – und Miguel war kein guter Schläfer – nutzte ich lieber dazu, zu arbeiten, als mich auszuruhen, oder hinter dem Herd zu stellen. Letztlich ging alles gut, ich hatte also Glück. Aber beim zweiten Mal würde ich es anders machen.

Seit Miguel selbst Teil unserer Familienküche ist, habe auch ich angefangen, bewusster auf eine gute ausgewogene Ernährung zu achten. Einfache und vor allem gesunde Rezeptideen für die ganze Familie liefert Nicola übrigens regelmäßig. Denn ihr wisst ja, unsere Hebamme ist nicht nur Geburtsbegleiterin sondern auch Ernährungsberaterin.

Doch auch schnelle Gerichte wollen vorbereitet sein. Nudeln, Kartoffeln, Vollkornreis, das sind alles Grundlagen, die bereits am Wochenende vorgekocht werden können. Unter der Woche, wenn der Partner gerade nicht in Reichweite ist, lassen sich daraus unter Zugabe von Tiefkühlgemüse (bevorzugt BIO), einem leckeren Pesto, Käse oder Eiern auch mit Baby im Handumdrehen vollwertige Mahlzeiten zaubern.

Tipp! Packt euer Baby ins Tragetuch, dann braucht ihr nicht alle paar Minuten das Kinderzimmer erstürmen, um nach seinem Wohlbefinden zu schauen. Stattdessen tragt ihr es am Körper, schenkt ihm Nähe und Wärme und habt vor allem die Hände frei fürs Kochen.

Facebook Live Chat: Montag, 06. März 2017

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Infografik Ernährung in der Stillzeit: Jetzt downloaden und ausdrucken!

Quelle: sämtliche fachliche Informationen dieses Beitrags habe ich sowohl unserem Facebook Live Chat als auch dem daran anschließenden Webinar zu selbigem Thema entnommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 128 MB. You can upload: image, audio, video, document, spreadsheet, interactive, other. Drop file here