Kastanien sammeln, lustige Männchen daraus basteln und damit das Kinderzimmer schmücken; Kinder lieben die kleinen braunen Kastanien, die im Herbst von den Bäumen fallen. Unser Sonntagsausflug führte uns heute in die Kastanienallee.
Ausflugsziel Kastanienallee
Ganz in unserer Nähe gibt es ein wunderschönes Naturschutzgebiet, auf dem bereits ich als Kind die vielen Facetten der Natur entdecken durfte. Heute, fast 30 Jahre später, durfte zum ersten Mal unser beinahe 2 Jahre alter Miguel sein Jutesäckchen mit Kastanien füllen. Und er schien sichtlich Freude daran zu haben, auch wenn er erst Stunden später erfahren sollte, welch süße Männchen und Tiere sich daraus machen ließen.
Bastelnachmittag mit Kastanien
Während ich diesen Beitrag schreibe, ist Miguel fleißig mit Papa am werken und stecken. Da unser kleiner Handwerker motorisch schon sehr geschickt ist, macht es ihm am meisten Spaß die Zündhölzchen immer und immer wieder aus den Kastanien zu ziehen, um sie im Anschluss wieder an ihre richtige Stelle zu setzen. Eine schöne Sonntagsbeschäftigung, die ohne viel Aufwand organisiert werden kann, einen Ausflug ins Freie und kreative Momente in der Familie verbindet.
Und das braucht ihr für eure Kastanienmännchen:
- Kastanien
- evtl. Eicheln und Blätter
- Zahnstocher oder Zündhölzer
- evtl. Heißklebepistole
- Schaschlikspieß zum stechen der Löcher
Ihr könnt eurer Fantasie natürlich ganz freien Lauf lassen. Ein Waldspaziergang genügt und ihr werdet noch viele andere wundervolle Naturmaterialien für eure Kastanienmännchen finden.
Basteln mit Rosskastanien
Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) zählen zu den beliebtesten Schattenspendern in Parks, Biergärten, Schulhöfen und Alleen. Denn die wunderschönen Bäumen, die bis zu 35 m hoch werden können, tragen ein dichtes Blattwerk. Ursprünglich stammen die schönen Kastanien übrigens aus Nord-Griechenland.
Ihren Namen haben die Rosskastanien ihrer traditionellen Verwendung als Heilpflanze zu verdanken. Angeblich heilte man damit in der Türkei Hustenerkrankungen von Pferden („Rössern“). Reife Kastanien werden auf vielerlei Weise als Heilmittel eingesetzt werden. Aufgrund der enthaltenen Saponine (schäumende Pflanzenextrakte) sollte insbesondere bei Babys aufgepasst werden, dass Rosskastanien nicht in den Mund gesteckt werden.
Kastanien, die nicht in der kindlichen Bastelwerkstatt landen, dienen übrigens Rotwild als Spätherbst- und Winternahrung.
Dürfen die Kastanien im Anschluss vernascht werden?
Esskastanien und Marone sind glutenfreie, sehr gesunde Leckereien, die wir meist auf Weihnachtsmärkten finden. Bis ins 19. Jahrhundert zählte die Esskastanie – auch als Edelkastanie bekannt – in den Bergregionen Südeuropas als Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung.
Nicht zu verwechseln ist die Edelkastanie mit der ungenießbaren Rosskastanie. Allenfalls lässt sich aus den wunderschönen Blüten der Rosskastanie Tee zubereiten.
Und wie nun essbare Marone von Rosskastanien unterscheiden?
Während die Kastanie eine glatte Schale hat, kennzeichnet die Marone oder Esskastanie eine leichte Behaarung an der Fruchtspitze. Die Blätter der Rosskastanie sind 5 bis 11-fingrig, wohingegen bei Maronen leicht gezackte Einzelblätter die Äste zieren. Auch an der Form der Fruchtstände, also der Umhüllung der Kastanie, lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Während die Fruchtstände der Rosskastanie kugelig und dicht mit Stacheln besetzt sind, sind sie bei Maronen eher länglich mit feinen Stacheln.
Und jetzt wünschen wir euch viel Spaß beim sammeln, basteln und naschen!