Stofferzeugnisse, die im Wochenbett nicht fehlen sollten: in diesem Beitrag soll es um Stoffe gehen und damit gemeint sind Stoffe aus Naturfasern, denn nur sie bieten einem Neugeborenen optimalen Schutz. Kein künstlich hergestelltes Tuch ist so herrlich atmungsaktiv wie Baumwolle oder so hautschonend wie Seide. Baby´s zweite Haut als Body, Strampler, Mützchen, Decke oder Tragetuch …
Stoffe schenken Wärme und Geborgenheit
Am meisten genießt das Baby in der ersten Zeit den direkten Hautkontakt mit Mama und Papa. Es liebt die Wärme und den Geruch seiner Eltern, die es gerade im Begriff ist kennenzulernen. Doch nicht immer bietet sich die Möglichkeit eines direkten Hautkontakts mit Mama und Papa. In diesen Momenten übernehmen Stoffe die Aufgabe, den kleinen Körper zu umschmeicheln, ihm Schutz und Geborgenheit zu schenken.
Hautschmeichelnde Stoffe sind Artefakte, die aus dem gewonnen werden, was die Natur uns schenkt: Naturfasern. Mutter Natur („Pachamama“) also übernimmt die Aufgabe, die noch unzureichend entwickelte Babyhaut zu schützen. Aufgabe des Menschen ist es lediglich, daraus Garne zu spinnen, Stoffe zu weben und Textilien herzustellen.
Heute möchte ich euch zeigen, welche Stofferzeugnisse im Wochenbett oder generell während der ersten Zeit mit Baby besonders praktisch und nützlich sind.
Einwickeln ist der sanfte Weg ein Neugeborenes anzukleiden
Viele Babys weinen beim An- und Ausziehen und oftmals ist hierfür die Kleidung verantwortlich zu machen. Besonders unbeliebt bei Neugeborenen sind Bodys und Shirts, die umständlich über den Kopf gezogen werden müssen. Der sog. Tunnelblick versperrt ihnen die Sicht und macht Angst. Und es darf nicht vergessen werden, dass gerade das Köpfchen zu Beginn sehr sensibel auf Druck reagiert. Allein schon an den Fontanellen, also den weichen Stellen auf der Schädeldecke an denen die Schädelknochen erst noch zusammenwachsen müssen, merkt ihr schnell, dass hier noch ganz viel in Entwicklung ist. Begleitet euer Baby auf möglichst sanfte Weise während diesem Entwicklungsschritt und erspart euch das eine oder andere Tränchen.
Besonders gut eignen sich für Neugeborene Wickelbodys, auch Kimonos genannt, die sich mittels Druckknöpfen oder Bändchen schließen lassen. Gerade beim ersten Baby fühlen wir uns als junge Eltern oft sehr unbeholfen. Wir fürchten, wir könnten den kleinen Arm zu fest anpacken oder das zarte Köpfchen bei umständlichen An- und Ausziehmanövern schädigen. Kleidung mit Wickel- bzw. Kimonooptik stellt daher nicht grundlos die Erstausstattung, die direkt nach der Geburt im Krankenhaus bereitgestellt wird. Das Neugeborene lässt sich damit vorsichtig umhüllen, ohne dass der kleine Körper über den Kopf in ein enges Kleidungsstück gezwängt werden muss.
Sobald du mit deinem Baby vertraut geworden bist und die erste sensible Phase vorüber ist, eignen sich auch Bodys mit weitem Schlupfkragen, doch für die ersten 4 Wochen geht meine klare Empfehlung in Richtung Wickelkleidung. Ein weiter amerikanischer Ausschnitt ermöglicht ein Über-den-Kopf-stülpen ohne den Kopf zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen.
Fröhlich und rundum eingepackt strampeln im bequemen Schlafanzug
Der klassische Strampler ist deshalb so praktisch, weil er das Neugeborene von Kopf bis Fuß schön warm hält. Da liegt kein Rücken oder Bäuchlein frei und auch die kälteempfindlichen Füße sind gut eingepackt. Achtet hier bitte darauf, dass der Strampler keine Druckknöpfe am Rücken hat, wie das häufig der Fall ist. Zum einen drücken die Knöpfe beim Liegen, zum anderen ist das An- und Auskleiden damit sehr kompliziert, da das Baby immer auf den Bauch oder zumindest zur Seite gedreht werden muss.
Für Neugeborene eignen sich Strampler mit geschlossenen Füßen und einer Knopfleiste auf der Vorderseite wunderbar. Das Baby wird in den geöffneten Strampler gelegt, die Füßchen schlüpfen fast schon von selbst in die Kleidung und der Schlafanzug kann komfortabel geschlossen werden, ohne dass das Baby in eine unbequeme Position gebracht werden muss.
Doch Babys wachsen schnell. Eine gute Alternative bieten Strampler mit offenem Fuß und Umschlagbündchen, die bei Bedarf ganz einfach über den nackten Fuß gestülpt werden können und so als Sockenersatz dienen. Socken bleiben beim vielen Strampeln ohnehin selten dort wo sie hingehören. Später dann, wenn die Füßchen ein gutes Stück gewachsen sind und dein Baby auch nicht mehr ganz so empfindlich auf seine Außenwelt reagiert, ja dann kommen die Söckchen zum Einsatz, die die Umschlagbündchen ersetzen.
Besonders praktisch und wertvoll sind zusätzlich Umschlagbündchen an den Händen. Die ersten 4 Wochen dürfen Baby´s Fingernägel nicht geschnitten werden. Zu groß ist die Gefahr, dass beim Schneiden der noch sehr weichen Nägel die Haut verletzt wird und es zu entzündeten Stellen kommt. Die Fingernägel sind jedoch scharf und können zu offenen Stellen auf der noch sehr reizempfindlichen Babyhaut führen. Nicht wenige Neugeborene leiden an übersensibler Haut, die sich durch Ausschläge und Pickelchen bemerkbar macht. Ihr könnt beobachten, wie oft euer Baby seine Finger im Gesicht haben wird und dort hektisch herumwerkelt. Tagsüber werdet ihr bemüht sein, die Hände davon abzuhalten Kratzspuren zu verursachen, doch nachts habt ihr keine Kontrolle mehr darüber, was die kleinen Finger unbemerkt anrichten.
Richtig, es gibt kleine Handschuhe, die meist mit einem Bändchen am Handgelenk fixiert werden, allerdings haben diese bei uns nie wirklich lange gehalten. Umschlagbündchen werden einfach über die Hände gezogen. So kann nichts verrutschen und die Haut wird geschont.
Achtung vor zu kalten Ohren
Unverzichtbar sind ein oder zwei Babymützen oder Häubchen für das Neugeborene. Die Ohren sind anfangs sehr empfindlich und Zugluft stellt eine große Gefahr fürs Baby dar. Deshalb sollte ein Baby die ersten Wochen nicht ohne Kopfbedeckung im Freien sein. Auch nach dem Baden darf das Mützchen nicht fehlen, um den Kopf schön warm zu halten, bis die mal mehr mal weniger vorhandenen Haare sowie die Ohren trocken sind.
Warme Wollsöckchen als Schuhersatz
Klassische Wollsöckchen sollten ebenfalls vorhanden sein. Wollsocken haben meist keinen so engen Bund wie Baumwollsöckchen und sie lassen sich über jedes Kleidungsstück ziehen. Sie sind meines Erachtens der ideale Schuhersatz für die erste Zeit. Da Wolle selbstreinigend ist, müssen die Socken nur selten gewaschen werden, was besonders praktisch ist.
Tücher zum Spucken, Pucken und Stillen
Spuck- oder auch Mulltücher sind ein Muss. Wir haben einen großen Vorrat an Tüchern, die für die verschiedensten Situationen Verwendung finden. Große Tücher, die als Sonnenschutz am Kinderwagen dienen oder auch als Sichtschutz beim Stillen in der Öffentlichkeit.
Mittelgroße Tücher eignen sich wunderbar als Spucktücher nach dem Stillen, als Unterlage auf dem Wickeltisch, als Wärmespender beim Baden, bei dem wir den Körper mit dem nassen Tuch bedecken oder auch als Pucktuch für einen ruhigen Schlaf.
Und nicht zuletzt lieben wir kleinen Tücher, die in die Wickeltasche kommen, zum Abtrocknen verwendet werden und als Auslaufschutz beim Stillen dienen.
Immer schön warm eingepackt in der Babydecke
Ein oder zwei weiche Babydecken aus Baumwolle solltet ihr auf jeden Fall kaufen oder euch schenken lassen. Unsere Babydecken begleiten uns Tag und Nacht: im Bett, im Maxi Cosi, im Kinderwagen, als Wärmeschutz nach dem Baden und beim Strampeln im Freien.
Auf Tuchfühlung im Tragetuch
Ein Tragetuch, in das ihr euer Baby packen könnt, wenn es nicht in den Schlaf findet oder sich vor Bauchschmerzen krümmt, ist eine besonders wertvolle Anschaffung. Klar, es ist schön, das Baby in den Armen zu schaukeln oder mit ihm auf der Couch zu kuscheln, aber auch das kann anstrengend werden, v.a. dann wenn wir sehen, wie die Wäscheberge ansteigen und das Essen sich einfach nicht von alleine zubereiten will.
Im Tragetuch fühlt sich euer Baby wohl, denn es liebt die Wärme und den engen Körperkontakt. Und ihr könnt eurer Hausarbeit nachgehen oder einen Blogartikel am PC schreiben (wie ich ihm Augenblick), mit dem guten Gefühl, euer Baby geschützt an eurer Brust zu wissen.
Mit diesen wenigen Textilien ist schon viel getan für eine entspannte Kennenlernzeit, einer Zeit, die so sensibel ist und die jungen Eltern wie auch das Neugeborene vor so große Herausforderungen stellt.