Der Frühling ist eine besondere Jahreszeit, in der es jeden Tag etwas Neues in der Pflanzenwelt zu entdecken gibt. Mit Kleinkindern wird diese Zeit besonders aufregend, sind Kinder doch von Natur aus neugierig, und viele Eltern nutzen die ersten Sonnenstrahlen, um mit Ihrem Kind an der frischen Luft schöne Stunden zu verleben.

Natur und Natürlichkeit sind nicht immer harmlos

Frühlingsblumen in bunten Farben und mit hübschen Formen wecken da schnell die Aufmerksamkeit, die jedoch mit Vorsicht zu betrachten ist. Pflanzenwirkstoffe können die Freude an den Frühblühern trüben, weshalb der Garten vor der Entdeckungsreise sorgfältig von den Eltern geprüft werden sollte. Kinder entdecken in der Regel nicht nur mit den Augen, sondern möchten ihre Umwelt wörtlich genommen „be-greifen“. Nicht wenige Pflanzenwirkstoffe können anschließend im kleinen Mund landen, sowohl über das „probieren wollen“ als auch über das Anhaften der Giftstoffe an den Fingern.

Schützen Sie Ihr Kind vor diesen Giftstoffen, indem Sie es auch in einem sorgfältig geplanten Garten nicht allein auf Entdeckungsreise gehen lassen. Begleiten Sie Ihr Kind durch die Vielfalt der Natur und erleben Sie wundervolle Stunden, die sicherlich auch Ihnen Spaß machen.

Schöne Frühblüher für die Entdeckungsreise

Gänseblümchen, Duftveilchen und Löwenzahn sind beliebte Pflänzchen, mit denen Sie Ihrem Kind die Vielfalt der Natur im Frühling sicher näher bringen können. Alle drei können auch in der Küche Verwendung finden und besonders der Löwenzahn weckt in der fortgeschrittenen Jahreszeit als Pusteblume das Interesse der Kleinen. Er regt jedoch die Harnproduktion an, sodass Sie nicht verwundert sein sollten, wenn Ihr Kind nach dem Spiel mit dem Löwenzahn häufigen Harndrang verspürt.

Küchenkräuter wie Schnittlauch, Basilikum und Thymian sorgen auch ohne Blüten für aromatische Erfahrungen, die aufgrund der unterschiedlichen Düfte sehr spannend sind. Im späten Frühling gesellen sich auch ungiftige Margeriten hinzu, aus denen sich ebenso wie aus Gänseblümchen lustige Kränze und Blumensträußchen binden lassen.

Brennnesseln sind nicht gefährlich, sind jedoch für das Kind bei Berührung unangenehm. Halten Sie daher hier lieber Abstand und zeigen Sie Ihrem Kind vorsichtig die spannenden Raupen, die sich bald als Schmetterlinge in die Lüfte heben. Sollte sich Ihr Kind dennoch an der Brennnessel weh tun, hilft ein in der Nähe angepflanzter Spitzwegerich, die juckenden und schmerzenden Quaddeln zu beseitigen. Ein gepflücktes Blatt wird dabei einfach etwas zerknüllt und auf die Stelle gerieben, um mit dem Saft des Kräutchens die in der Brennnessel enthaltene Ameisensäure zu neutralisieren.

Die richtige Kleidung für den ersten Frühling

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Giftpflanzen erkennen und meiden

Fernhalten sollten Sie Ihr Kind hingegen von Christrosen, Schneeglöckchen, Krokus, Märzbecher, Tulpen und Narzissen. Diese enthalten giftige Inhaltsstoffe, mit denen die Gesundheit des Kindes gefährdet wird. Auch die in vielen Gärten beliebten Schachblumen, Maiglöcken und Pfingstrosen sollten Kinder nicht erreichen können. Buschwindröschen, Garten-Hyazinthen, Leberblümchen, Schwertlilien und Schneeglanz gehören ebenso nicht in Kinderhände wie Primeln, einschließlich der beliebten Schlüsselblume. Im späteren Frühling bis zum Sommer gesellen sich zahlreiche Giftblumen zu den Frühlingsblumen: Rittersporn, Eisenhut, Engelstrompete, Goldregen oder Fingerhut sollten in keinem Familiengarten vertreten sein.

Neben den zahlreichen Blumen locken ab dem Sommer auch Beeren und andere Pflanzen die kindliche Neugierde. Efeu, Oleander und die zahlreichen Nachtschattengewächse wie Tollkirsche und Bittersüßer Nachtschatten sollten Sie ebenso vermeiden wie Rhododendron. Auch Thuja, Eibe, Buchsbaum und Schneeball sehen im Garten hübsch aus, bieten jedoch große Gefahren für Ihr Kind, wenn es mit Früchten und Blättern spielt und dabei gar die Finger in den Mund nimmt.

Das Beet ist ebenfalls kein geeigneter Ort für Kleinkinder, da unreife Früchte viele Giftstoffe enthalten können. Kartoffelpflanzen und Tomaten gehören zur Familie der Nachschattengewächse und bauen den Giftstoffgehalt erst mit der Reife in der Frucht ab – im Gewächs selbst bleibt dieser jedoch enthalten. Selbst die beliebte Gartenbohne kann unreif und ungekocht gegessen zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Begleitet die Natur entdecken

Grundlegend sollte Ihr Kind frühzeitig lernen, dass es keine Pflanzen aus der Natur pflücken und essen sollte. Die Dosis macht bekanntlich das Gift, das in nahezu jeder Pflanze vorhanden sein kann. Auch Unverträglichkeiten und Allergien können die Freude an der Natur trüben, weshalb Sie Babys und Kleinkinder stets im Auge behalten sollten. Bei Unsicherheiten kann Ihnen eine örtliche Gärtnerei, gute Pflanzen-Literatur oder das Internet hilfreiche Dienste bieten, mit denen Giftpflanzen bereits vor der Einbindung in den heimischen Garten vermieden werden. Legen Sie den Garten für Ihre Familie erst an, sollten Sie sich bereits bei der Planung mit den möglichen Gefahren für Ihr Kind durch die Pflanzenwahl auseinandersetzen.

Größere Kinder können Sie spielerisch mit der Natur vertraut machen und bei der Gartenarbeit einbinden. Bringen Sie Ihrem Kind die wichtigsten Giftpflanzen bei, damit es beispielsweise den Riesenbärenklau, Fingerhut und andere in der Natur erkennen und meiden kann. So entwickelt Ihr Kind ein natürliches und doch sicheres Verhältnis im Umgang mit der Natur. Für den Notfall bietet sich jedoch die Bereithaltung einer Notrufliste.

Unter http://www.herbaversum.de/notruf-telefon/ finden Sie eine Übersicht der Notruftelefone und Anlaufstellen für den deutschsprachigen Raum.

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Mein Name ist Sabrina Kirsten und ich berichte im Herbaversum-Onlinemagazin über vielfältige Themen rund um Natur, Genuss und nachhaltigen Lifestyle für ein gesundes Leben mit der ganzen Familie. Den Schwerpunkt bilden Kräuter und ihre Nutzung sowie überliefertes Wissen aus dem alten Handwerk, das heute mit modernem Nutzen verknüpft spannende Möglichkeiten für jung und alt bietet.

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2 Kommentare

  • Margarete Bernhardt sagt:

    Hallo Frau Kirsten,
    eine Frage zur Schlüsselblume. Ich nutze sie schon jahrzehntelang als Teil meines Hustentees. Warum taucht sie dann auf der Liste der Giftpflanzen bei Ihnen auf?
    Meine Schüler wundern sich, warum ich Löwenzahnhonig mache, der sei doch giftig, denn sie hätten gelernt, dass die meisten Blüten giftig seien, damit die Tiere nicht gleich im Frühling alles wieder abfressen….
    Vielleicht können Sie mir dazu kurz eine Info senden?
    Vielen Dank und alles Gute
    Margarete Bernhardt

  • Hallo Frau Bernhardt,
    vielen Dank für Ihre Anmerkung. Der Text wurde für Eltern von Kleinkindern verfasst, weshalb auch die Gruppe der Primeln erwähnt sind. Je nach Primelart können die Inhaltsstoffe starke Reizungen verursachen (z.B. Primin in der Becherprimel), was für Kleinkinder jedoch oft noch nicht zu unterscheiden ist. Auch würde ich persönlich eine Hustentee-Mischung mit Schlüsselblumen nicht für unsere kleinsten Schätze empfehlen. Bekanntlich macht die Dosis bei vielem den Unterschied – und das Alter des Nutzers in der natürlichen Gesundheitsfürsorge ebenfalls.
    Ältere Kinder können differenziertere Informationen erlernen und entsprechend ganz anders an die Thematik herangeführt werden. Daher finde ich es sehr schön, dass Sie Ihre Schulkinder über solche Möglichkeiten wie den Löwenzahnhonig aufklären.
    Ich hoffe, meine Antwort hilft Ihnen weiter. Falls nicht, melden Sie sich gerne wieder.
    Mit freundlichen Grüßen
    Sabrina Kirsten

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