Miguelito wird zum ersten Mal den Atlantik überqueren, um seine zweite Heimat, das 16000 km entfernte Peru kennenzulernen. Familienzusammenkunft, Lieferantenbesuche und Suche nach neuen Inspirationen. Im März ist es soweit und wir freuen uns darauf.

Von der Dorfidylle in die Großstadt

Mit gerade einmal sechs Monaten wird Miguelito im KLM Flieger sitzen und sich über 15 Stunden von Mama und Papa bespaßen lassen. Da wir tagsüber reisen und der kleine Mann für gewöhnlich nichts davon hält, vor Einbruch der Dunkelheit zu schlafen, müssen wir uns rechtzeitig ein spannendes Programm überlegen.

Drei voll bepackte Wochen erwarten uns in Peru. Eine wertvolle Zeit, in der Miguel seine unzähligen Verwandten kennenlernen wird, sich von der Geräuschkulisse Limas betören lassen kann und die Sonne des peruanischen Spätsommers genießen darf.

Wir sind aufgeregt, denn es wird unsere erste Reise mit Baby im Gepäck sein. Statt uns in die hoffnungslos überfüllten Micros („Kleinbusse“) zu quetschen, werden dieses Mal die Taxifahrer an uns verdienen. Vor cleveren Taschendieben müssen wir uns umso mehr in Acht nehmen, denn so schnell reagiert man mit Baby im Tragetuch nicht. Und auch beim Essen sollte nicht die ultra billig Variante gewählt werden, um einen flauen Magen zu vermeiden. Sprich, das abenteuerliche Junggesellenleben ist nun vorbei. Stattdessen rücken ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis und ein gewisser Komfort in den Vordergrund.

Familienzusammenkunft

Miguelitos deutsche Familie ist klein, man kann den engeren Kreis an weniger als zwei Händen abzählen. Als Gustavo und ich im Jahr 2012 in Peru geheiratet haben ist mir zum ersten Mal schlagartig bewusst geworden, in welchem Ausmaß meine Familie durch diese Union wachsen würde. Und dabei habe ich bei unserer Hochzeit gerade einmal einen Bruchteil von ca. 100 Leuten kennengelernt. Lassen wir uns also überraschen, wie unser Miguel auf so viele Tanten und Onkels reagiert, die ihn alle knuddeln wollen werden 🙂

Auch als Mama werden die Familientreffen eine Herausforderung. Wie einer peruanischen Mutter zum Beispiel klar machen, dass unser Baby zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett muss? Sind doch Babys in Peru für gewöhnlich bis zuletzt bei allen Feierlichkeiten anwesend.

Beruhigend ist das Gefühl, dass wir in Peru unser eigenes Zuhause haben, unsere Ruheoase sozusagen, wo wir uns schon einmal verkriechen können, sollte der Trubel allzu groß werden.

Lieferantenbesuche

Für die zweite Woche sind Treffen mit unseren Lieferanten geplant.

Wir werden die Frauen der Non-Profit-Organisation Manuela Ramos besuchen, ihre neuen Produkte bestaunen und über künftige gemeinsame Projekte sprechen. Insbesondere sind wir auf der Suche nach Produkten aus handgefertigten Bio Materialien, wie hochwertige bio-zertifizierte Baumwolle sowie Alpakawolle.

Groß ist auch die Freude, unsere Bekleidungslieferanten wiederzusehen. Zwar haben wir regelmäßig Kontakt per Email und Telefon, aber sich gegenüberstehen ist doch noch einmal etwas ganz anderes.

Wir werden die Chance nutzen, neue Stoffe, Farben und Materialien für unsere Bio Babybekleidung zu entdecken und befühlen. In erster Linie natürlich Stoffe und Gewirke aus Pima Baumwolle. Allerdings planen wir auch vermehrt Produkte aus der langfaserigen Tangüis Baumwolle in unser Sortiment aufzunehmen. Dabei handelt es sich um eine sehr gute Baumwolle, die preislich etwas niedriger als Pima Baumwolle liegt. Sehr schön ist Tangüis Baumwolle in Verbindung mit natürlich farbig gewachsener Baumwolle. Dabei werden den zart weißen Tangüis Baumwollfasern grüne, braune und beige native Baumwollfäden beigemischt. Auf diese Weise entstehen wunderschöne Muster, wie im Falle unseres Baby Kurzarmbody´s in Ringeloptik.

Projekt: Reportage über unser Produktionsland

Unser langfristiges Ziel ist es, Peru und seine hochwertige Pima Baumwolle bekannter zu machen. Fragen wie „Ist Lima eine Stadt in den Bergen, auf über 4000m?“ „Ist Baumwolle nicht gleich Baumwolle?“, sollen künftig von der Mehrzahl bewusster Endverbraucher mit einem klaren „NEIN“ beantwortet werden. Warum ist uns dies so wichtig?

Zum einen wollen wir euch natürlich dieses wunderschöne Land, unser Produktionsland Peru, näher bringen. Und dies nicht nur als Urlaubsland oder Land der Abenteuer. Peru ist ein einzigartiger Textillieferant. Jahrhundertelanges Know How in der Herstellung von hochwertigen Kleidungsstücken, seltene Rohstoffe (z.B. Pimabaumwolle, Steinnüsse etc.) und eine Menge Kreativität haben es verdient einen Namen zu bekommen. Es ist kein Indien, Bangladesh, auch kein Rumänien oder Portugal; Peru ist einzigartig, wie jeder andere Produktionsstandort weltweit, nur dass die Medien viel zu wenig über den Andenstaat und seine Reichtümer berichten.

Das wollen wir ändern. Ohne jetzt zuviel zu verraten ist eines unserer Projekte, eine kleine Dokumentation über Peru, dessen Baumwollanbau und Produktionsbedingungen zu erstellen. Eine exzellente brasilianische Journalistin haben wir bereits im Auge, fehlt noch ein entsprechender Fotograf und eine detaillierte Planung unseres Vorhabens. Was wir wollen ist, dass ihr seht, wo Mama Ocllo® Baby Bekleidung ihren Ursprung hat, aus welchen Materialien sie gefertigt wird und welche Arbeit hinter jedem Kleidungsstück steht.

Auf der Suche nach neuen Inspirationen

Und, last but not least, werden wir Lima mit offenen neugierigen Augen nach neuen Inspirationen durchforsten. Farben, Produkte, Motive, Naturmaterialien, eben alles, was wir in drei – leider viel zu kurzen – Wochen aufnehmen können.

Wir haben bereits einige neue Produktideen im Kopf, doch wie bei jeder Produktentwicklung brauchen wir eine längere Vorlaufzeit. Es müssen Qualitätsstandards und Produktionsbedingungen möglicher Lieferanten überprüft werden, es müssen aufwendige Kalkulationen erstellt, Designs entworfen und Muster entwickelt werden.

Da unsere Zeit in Peru nun einmal zeitlich stark begrenzt ist, freut es uns umso mehr, dass unsere französische Modedesignern und damit die vierte im Bunde des Mama Ocllo Team, Telma Sousa De Brito, voraussichtlich im Hochsommer in den Andenstaat reisen wird. Angedacht ist hier auch ein Abstecher in die Anden, nach Puno, um die Frauen der NGO zu besuchen. Eine Reise, die mit Miguelito aufgrund der Höhe von über 4000 m.ü.M. noch nicht möglich ist.

Seid gespannt auf das, was wir aus Peru zu berichten haben!

 

 

 

 

 

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