In den weiten Ausläufern des Amazonas findet man kostbare Samen, die den Beinamen pflanzliches und damit veganes Elfenbein erhalten haben. Ohne das natürliche Gleichgewicht des Regenwaldes zu stören, wird die Steinnuss (span. Tagua) gewonnen.

Steinnuss | Die vegane Alternative zu Elfenbein

Anhänger und Knöpfe aus Tagua Steinnuss

Tagua-Samen  („Steinnuss“) sind wundervolle Naturmaterialien aus dem Amazonasbecken, die aufgrund ihrer Beschaffenheit schon früher als Ersatz für Elfenbein Verwendung fanden, und dies, ohne das natürliche Gleichgewicht unserer Umwelt zu stören.

Bei der Ernte von Tagua wird, anders als bei der Jagd nach Elfenbein, niemand verletzt oder getötet. Vielmehr trägt diese einen entscheidenden Anteil zum Erhalt des Regenwaldes bei. Denn die ökonomische Bedeutung von Tagua-Samen garantiert die Pflege und den Schutz von Steinnusspalmen vor Abholzung.

Tagua schützt also den Regenwald und ist zugleich eine wichtige Einnahmequelle für die Bewohner Amazoniens.

Eigenschaften von Tagua Samen

  • 100% ökologisch
  • hart und widerstandsfähig
  • elfenbeinfarbig
  • vielseitig verwertbar

Geschichte und Bedeutung von Palm-Elfenbein

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts importierte Deutschland das pflanzliche Elfenbein aus Ecuador. Es war ein Markt für Tagua entstanden, die Herstellung von Knöpfen. Noch zu Beginn des 2. Weltkriegs wurde Tagua tonnenweise eingeführt, so groß war die Nachfrage nach dem Rohstoff Amazoniens.

Dies sollte sich in den 40er Jahren mit dem Aufkommen von synthetischen Materialien ändern. Natürliche Rohstoffe wie pflanzliches Elfenbein und unbehandelte Baumwolle verloren an Bedeutung und wurden durch qualitativ minderwertigere, schneller zu produzierende Materialien ersetzt.

Seit den 70er Jahren nimmt die Nachfrage nach dem kostbaren Naturmaterial wieder zu, was mitunter auf ein stärkeres Umweltbewusstsein zurückzuführen ist. „Zurück zur Natur“, zu unseren natürlichen Ressourcen, lautet das Motto für viele. Der kostbare Samen aus dem Regenwald ist hierfür ein wundervolles Beispiel.

Anbaugebiete der Steinnuss

In “taguales”, den Steinnusswäldern, sind die Samen zu finden, die binnen eines Monats so hart werden, dass sie elfenbeinähnliche Eigenschaften annehmen. Die Steinnusspalme (Phytelephas macrocarpa) wächst im weitläufigen Amazonasbecken, und ist daher in Teilen Ecuadors, Perus, Brasiliens und Kolumbiens zu finden. Die Palmen wachsen auf einer Höhe von bis zu 1800 m und können 100 Jahre alt werden.

Für unsere Chill n Feel Kleider und Pullover beziehen wir Tagua aus Ecuador und lassen daraus in Peru Knöpfen herstellen; die sehen übrigens wie kleine bunte Smarties aus.

Babymode mit Knöpfen aus Steinnuss

Ernte von Tagua

Tagua-Samen reifen in Fruchtballen, sog. Mocochas, heran. Diese werden, wenn sie nicht bereits herabgefallen sind, mit einer Machete geerntet und aufgebrochen.

Die walnussgroßen noch weichen Steinnüsse innerhalb der Mococha werden nun für mehrere Monate unter der starken Sonne Amazoniens getrocknet; solange bis sie in Farbe, Form und Härte kaum noch von Elfenbein zu unterscheiden sind.

Verwendung der Steinnuss

Die Steinnusspalme und ihre Früchte sind auf vielerlei Art und Weise verwendbar:

  • Frisch geerntet wird Tagua zu Speiseöl verarbeitet, als gegorenes Tagua-Bier „Chicha de Tagua“ getrunken oder dient als wertvolle Medizin für Diabetiker.
  • Ausgehärtet werden aus der Steinnuss Knöpfe, Schmuck, Spielwürfel, Schachfiguren hergestellt.
  • Die Palmblätter eignen sich wunderbar als Dachbedeckung von kleinen Hütten.

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